Verluste machen Tiscali zu schaffen

Börsengerüchte drängten den Internet-Konzern dazu, sein Quartalsergebnis früher als geplant zu veröffentlichen.

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Von
  • Torge Löding

Ferrarirot ist das Quartalsergebnis vor Steuern (EBT) beim italienischen Internet-Provider Tiscali; an der Mailänder Börse hat dem Unternehmen das nun den bislang tiefsten Absturz seiner Geschichte beschert. Daran änderte auch nichts, dass Tiscali seinen Quartalsumsatz steigern und vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) auch beim Gewinn zulegen konnte.

Das Unternehmen hatte die Veröffentlichung seiner Quartalszahlen vorgezogen, nachdem Spekulationen darüber laut geworden waren, Tiscali könne eine Anleihe nicht bedienen. Daraufhin hatte ein Kursverfall eingesetzt -- alleine am gestrigen Donnerstag lag der Verlust bei 9,09 Prozent, der Wert fiel auf 2,45 Euro. Das nun präsentierte Ergebnis half zwar, die allerschlimmsten Befürchtungen zu zerstreuen, hinter den Erwartungen blieb es dennoch zurück.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) stieg demnach von 17,1 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 24,3 Millionen. Analysten hatten hier allerdings 23,8 bis 27,2 Millionen Euro erwartet. Der Umsatz kletterte von 217,2 auf 272,2 Millionen Euro. Vor Steuern (Ebt) wuchs hingegen der Verlust von 56,3 Millionen Euro auf 65,5 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr erwartet Tiscali eine Umsatzsteigerung um 30 Prozent. Dazu will das Unternehmen nach eigenen Angaben die Zahl seiner DSL-Kunden von jetzt 1,4 Millionen auf 1,7 Millionen steigern. Zum Vergleich: T-Online bedient 3,5 Millionen Breitbandkunden. Um eine Anleihe mit einem Volumen von 460 Millionen Euro zu bedienen, wolle der Konzern zudem Unternehmenswerte in Höhe von 250 Millionen verkaufen, hieß es weiter. (tol)