Vermessung der Gewässer der Welt: Erdbeobachtungssatellit SWOT gestartet

Im Rahmen der Mission SWOT wollen die NASA und die französische CNES die Wasserhöhe in fast allen großen Gewässern vermessen. Nun wurde sie gestartet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

Künstlerische Darstellung von SWOT

(Bild: CNES)

Lesezeit: 2 Min.

Mit einer Rakete von SpaceX ist der Erdbeobachtungssatellit SWOT ins All gestartet worden, der den Wasserkreislauf der Erde in bislang nie erreichtem Umfang kartieren soll. Bei der Mission "Surface Water and Ocean Topography", für die die US-Raumfahrtagentur NASA mit ihrem französischen Pendant CNES kooperiert, soll die Wasserhöhe in Seen, Flüssen, Meeren und den Ozeanen auf 90 % der Erdoberfläche regelmäßig gemessen werden. Mit der auf drei Jahre ausgelegten Mission wollen Forscher und Forscherinnen in aller Welt untersuchen, wie die Ozeane den Klimawandel beeinflussen und wie sich der wiederum auf Süßwasserreservoirs auswirkt.

Herzstück des Satelliten ist ein sogenanntes Ka-Band-Radarinterferometer. Ist der Satellit erst im Einsatz, sendet er zwei Antennen Impulse über einen 120 Kilometer breiten Streifen. Das System analysiert die beiden zurückkommenden Signale mittels Triangulation und bestimmt die Höhe der Wasseroberfläche mit einer Genauigkeit von etwa zehn Zentimetern. Mindestens alle 21 Tage werden damit alle Gebiete zwischen den 78. Breitengraden vermessen, Ziel ist der bislang umfangreichste und genaueste Überblick über das Süßwasser auf der Erde.

Statt den zuverlässigen Daten zur Wasserhöhe für einige Tausend Seen werde es damit solche zu Millionen davon geben. Erfasst werden laut NASA Seen mit einer Fläche von mehr als 62.500 m² und Flüsse mit mehr als 100 m Breite. Täglich soll etwa ein Terabyte an Daten gesammelt werden.

Gestartet wurde SWOT von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien mit einer Falcon 9. Kurz danach wurde erfolgreich Kontakt zur Bodenstation hergestellt, jetzt laufen weitere Vorbereitungsmaßnahmen. Der Hydrologe Cédric David vom Jet Propulsion Laboratory der NASA erwartet sich von der Mission "das goldene Zeitalter der Beobachtung des Wasserkreislaufs aus dem Weltraum".

(mho)