"Verrückt" – OpenAI macht Verluste mit ChatGPT Pro

Der 200 Euro teure Zugang zu ChatGPT Pro kommt OpenAI teuer zu stehen. Die Menschen nutzen zu viele Dienste, unter anderem Sora.

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(Bild: jamesonwu1972/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.

Es sei verrückt, schreibt Sam Altman in einem Beitrag auf X. Der CEO von OpenAI erklärt dort, dass das Unternehmen Geld verliere durch das teurere Abonnement, ChatGPT Pro. Der Zugang kostet 200 US-Dollar im Monat und beinhaltet unter anderem die Möglichkeit, mit Sora Videos zu erstellen. "Menschen nutzen viel mehr, als wir erwartet hatten."

OpenAI steckt grundsätzlich tendenziell in finanziellen Schwierigkeiten. Die Abonnements erwirtschaften deutlich weniger Geld, als das Unternehmen an Ausgaben hat. Diese werden mittels Finanzierung durch andere Unternehmen und Investoren abgedeckt. Zum einen kostet die Entwicklung immer neuer KI-Modelle viel Geld. Das setzt sich zusammen aus der benötigten Hardware, Mitarbeitern und den Energiekosten, plus inzwischen den Kosten für die Daten, etwa lizenzierten Inhalten von Verlagen. Das Training von GPT-4 soll 2023 etwa knapp 80 Millionen US-Dollar gekostet haben. Diese Zahl ist nicht bestätigt. Googles größtes Modell aus der Gemini-Familie liegt angeblich bei 200 Millionen US-Dollar.

Und dann wären da die Kosten, die bei der Nutzung der Modelle entstehen. Jede Anfrage verbraucht Energie. Auch das scheint nun also ein Problem für OpenAI darzustellen, wie Altman schreibt.

Es gibt aktuell den kostenlosen Zugang zu ChatGPT, bei dem der Chatbot das KI-Modell GPT-4o mini nutzt, limitiert auch die große Version GPT-4o. Für 20 US-Dollar im Monat bekommt man Zugriff auf GPT-4o und limitierten Zugang zu o1 und o1 mini. Für 200 US-Dollar sind im Abonnement enthalten, die Modelle o1, o1-mini und GPT-4o ohne Limit. Allesamt sollen deutlich besser im Reasoning sein, als die Vorgänger. Reasoning bedeutet, sie sollen besser im logischen Denken sein und so auch bessere Antworten produzieren. Der teurere Dienst ist laut OpenAI eigentlich für Menschen interessant, die KI in den Bereichen Entwicklung und Forschung nutzen wollen.

Im ChatGPT-Pro und Plus-Dienst bekommt man zudem Zugriff auf den Advanced Voice Mode, also die aktuellste Version des Sprachmodus, der in Echtzeit reagieren kann. Außerdem kann man mit Pro mit dem Videogenerator Sora monatlich 500 Videos erstellen, mit begrenzter Länge. ChatGPT Plus erlaubt 50 Videos monatlich in geringerer Qualität.

Nun sagt Altman, er habe sich den Preis für den Pro-Dienst selbst ausgedacht und dass er gedacht habe, damit auch Geld machen zu können. Offenbar ist dem nicht so. Warum Altman das nun aber öffentlich kommuniziert, ist fraglich. Das Unternehmen und der CEO kommunizieren allerdings grundsätzlich eher viel. Oft wird dabei die Gefahr einer Artificial General Intelligence (AGI) in den Vordergrund gestellt, was den Anschein macht, eine Marketingstrategie zu sein.

In einem Blogbeitrag hat Altman zudem darüber geschrieben, wie schwierig es sei, ein Unternehmen von Grund auf aufzubauen. Er erinnert sich zum Jahresanfang zurück. Sie hätten ja so wenig Erfahrung darin gehabt, bevor ChatGPT so groß geworden ist. Konflikte und Missverständnisse seien üblich, bei einem so rasant wachsenden Umfeld. Damit meint er seinen eigenen kurzzeitigen Rauswurf und schreibt, es sei eine Verkettung unglücklicher Umstände gewesen. Für ihn aber auch ein Alptraum. Nicht tauchen die zahlreichen Abgänge auf, zahlreiche Mitarbeiter haben OpenAI verlassen, sich selbstständig gemacht oder sind zu Konkurrent Anthropic gewechselt.

Auch schreibt er, sie seien viel besser darin, Dinge zu entwickeln, als diese zu benennen. Und Altman glaubt, OpenAI wisse inzwischen, wie man eine AGI baut – im traditionellen Verständnis einer AGI, also einer alles umfassenden Intelligenz, die klüger ist als der Mensch. Mehr noch wolle man eine Superintelligenz schaffen.

Update

Wir haben die Informationen zu den Abonnements aktualisiert, die waren nicht die aktuellsten.

(emw)