Versandhandel profitiert immer mehr vom Internet

Der Onlinehandel mit Waren legt nach einer Prognose des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf insgesamt 13,4 Milliarden Euro Umsatz zu und übertreffe damit die Erwartungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Umsatzanteile der Bestellwege

(Bild: bvh, TNS Infratest)

Der Versandhandel in Deutschland erwartet in diesem Jahr ein mehr als doppelt so starkes Wachstum als im Einzelhandel insgesamt – und daran hat das Internet einen gehörigen Anteil. Im Gesamtjahr werde mit einem Umsatz in Höhe von rund 28,6 Milliarden Euro gerechnet, das sind 3,7 Prozent mehr als 2007, wie der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) heute mitteilt. "Der Wachstumsmotor Internet läuft weiter auf Hochtouren", sagte Verbandspräsident Rolf Schäfer. Der Onlinehandel mit Waren legt im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf insgesamt 13,4 Milliarden Euro Umsatz zu und übertreffe damit die Erwartungen.

Der bvh schöpft seine Erkenntnisse aus der Untersuchung "Distanzhandel in Deutschland", die es beim Bielefelder Forschungsinstitut TNS Infratest in Auftrag gegeben hat. Dafür wurden von Mai bis in den Juni 30.000 Privatpersonen im Alter über 14 Jahren in Deutschland nach ihrem Ausgabeverhalten im Versandhandel und nach ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen befragt. Vor einem Jahr hatte der bvh ebenfalls die Ergebnisse einer TNS-Infratest-Umfrage vorgelegt und eine Umsatzsteigerung von 5,1 Prozent gegenüber 2006 auf 27,6 Milliarden Euro vorhergesagt. Diese Prognose ist laut den heute vorgelegten neuen Zahlen eingetroffen.

52,0 Millionen Deutsche sind regelmäßige Versandhandelskunden, im Vorjahr waren es noch 52,4 Millionen. 9,4 Millionen Menschen oder 18 Prozent gehen mindestens einmal im Monat per Katalog, Internet oder Fernseher auf Einkaufsbummel. Umsatzstärkste Warengruppe sind weiterhin "Bekleidung, Textilien und Schuhe". Nach der neuen Prognose geht der bvh davon aus, dass der größte Anteil am Gesamtumsatz nach wie vor von den Versendern mit parallelem Katalog- und Internetangebot erwirtschaftet wird. Ihr Umsatz wird demnach jedoch um 4,6 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro zurückgehen. Die reinen Internetversender legen dagegen um 38,6 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro zu. Der Umsatz der "eBay-Powerseller" sinkt um 16,9 Prozent auf 2,08 Milliarden Euro.

Die Gesamtausgaben der Deutschen im Internet für Waren und Dienstleistungen steigen voraussichtlich in diesem Jahr um 15 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro. 13,4 Milliarden Euro – gegenüber 10,9 Milliarden Euro im Vorjahr – davon entfallen auf den Onlinehandel mit Waren und gegenüber dem Vorjahr unverändert 5,9 Milliarden Euro auf Umsätze mit digitalen Dienstleistungen wie Handy-Klingeltöne, Downloads von Computerprogrammen, MP3- und Video-Dateien, Veranstaltungstickets. (anw)