Verschlüsselung von DVD-Video geknackt

Innerhalb weniger Wochen sind Hollywoods aufwendige Schutzvorkehrungen den Crackern zum Opfer gefallen.

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Von
  • Gerald Himmelein

Zwei Programme durchbrechen den Kopierschutz von DVD-Videofilmen; im Internet kursieren Details zum Verschlüsselungsverfahren. Innerhalb weniger Wochen sind Hollywoods aufwendige Schutzvorkehrungen den Crackern zum Opfer gefallen.

Auf das Release des DOD DVD Speed Ripper vor einigen Wochen folgte recht schnell eine Variante namens DeCSS. Beide Werkzeuge legen die Daten einer DVD-Video entschlüsselt auf der Festplatte ab. Im Unterschied zum Speed Ripper enthält DeCSS einen kompletten Key, der alle derzeit auf dem Markt befindlichen DVD-Videos knackt.

Die Filmindustrie versucht, die Daten auf der Video-DVD durch ein Content Scrambling System (CSS) vor unbefugtem Zugriff und Raubkopien zu schützen. Jeder Hersteller eines DVD-Players, Hardware- oder Software-Decoders erhält einen einzigartigen Schlüssel, um die DVD zu entschlüsseln. Dazu liegen in einem geschützten Bereich auf jeder Video-DVD alle erlaubten Schlüssel.

Mittlerweile geistert jedoch das komplette Entschlüsselungsverfahren durch diverse Mailing-Listen. Ein Programmierer schreibt, mit der vorliegenden Information könnten innerhalb weniger Tage alle Schlüssel mit roher Gewalt ausgehoben werden. Eine erste Analyse der Ripper-Tools legt nahe, dass darin veruntreute Insider-Informationen umgesetzt wurden.

Dem standardgebenden DVD-Forum bleiben jetzt wohl nur noch zwei Möglichkeiten: alle Schlüssel und somit alle am Markt befindlichen DVD-Video-Wiedergabegeräte stillzulegen oder CSS als Schutzmechanismus aufzugeben. (ghi)