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Verschlüsselung von DVD-Video geknackt

Gerald Himmelein

Innerhalb weniger Wochen sind Hollywoods aufwendige Schutzvorkehrungen den Crackern zum Opfer gefallen.

Zwei Programme durchbrechen den Kopierschutz von DVD-Videofilmen; im Internet kursieren Details zum Verschlüsselungsverfahren. Innerhalb weniger Wochen sind Hollywoods aufwendige Schutzvorkehrungen den Crackern zum Opfer gefallen.

Auf das Release des DOD DVD Speed Ripper vor einigen Wochen [1] folgte recht schnell eine Variante namens DeCSS. Beide Werkzeuge legen die Daten einer DVD-Video entschlüsselt auf der Festplatte ab. Im Unterschied zum Speed Ripper enthält DeCSS einen kompletten Key, der alle derzeit auf dem Markt befindlichen DVD-Videos knackt.

Die Filmindustrie versucht, die Daten auf der Video-DVD durch ein Content Scrambling System (CSS) vor unbefugtem Zugriff und Raubkopien zu schützen. Jeder Hersteller eines DVD-Players, Hardware- oder Software-Decoders erhält einen einzigartigen Schlüssel, um die DVD zu entschlüsseln. Dazu liegen in einem geschützten Bereich auf jeder Video-DVD alle erlaubten Schlüssel.

Mittlerweile geistert jedoch das komplette Entschlüsselungsverfahren durch diverse Mailing-Listen. Ein Programmierer schreibt, mit der vorliegenden Information könnten innerhalb weniger Tage alle Schlüssel mit roher Gewalt ausgehoben werden. Eine erste Analyse der Ripper-Tools legt nahe, dass darin veruntreute Insider-Informationen umgesetzt wurden.

Dem standardgebenden DVD-Forum bleiben jetzt wohl nur noch zwei Möglichkeiten: alle Schlüssel und somit alle am Markt befindlichen DVD-Video-Wiedergabegeräte stillzulegen oder CSS als Schutzmechanismus aufzugeben. (ghi [2])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-22519

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Kopierschutz-von-DVD-Videos-gecrackt-18414.html
[2] mailto:ghi@ct.de