Versehentlicher Blick hinter die Kulisse: Leak zur Suche laut Google authentisch
Die kürzlich geleakten Informationen über die Gewichtung der Suchergebnisse sind echt, räumt Google ein – warnt aber vor "falschen Schlussfolgerungen".
Google räumt ein, dass versehentlich öffentlich gemachte Informationen zu Faktoren bei der Gewichtung von Suchergebnissen authentisch sind. Gegenüber The Verge hat ein Google-Sprecher aber zugleich davor gewarnt, "falsche Schlussfolgerungen" auf Basis der "veralteten und unvollständigen Informationen" zu ziehen, auch weil Kontext fehle. Google habe immer umfangreich darüber informiert, wie Suchergebnisse gewichtet und welche Faktoren einbezogen werden, arbeite aber gleichzeitig auch daran, die Suche vor Manipulationsversuchen zu schützen. Zum Vorwurf, dass die Dokumente Google gewissermaßen der Lüge überführen würden, äußerte er sich demnach nicht.
Für die SEO-Branche interessant
Mit der Stellungnahme gegenüber dem US-Magazin hat Google sich zum ersten Mal öffentlich zu dem offenbar versehentlichen Leak geäußert. Das Dokument umfasst tausende Seiten zur Dokumentation der eigenen Suchmaschinentechnik und wurde am Wochenende von einem US-Unternehmer publik gemacht. In der API-Dokumentation sind mehr als 14.000 Attribute aufgelistet, die Google zur Gewichtung von Suchergebnissen benutzt. Welches Gewicht ihnen jeweils zugestanden wird, geht daraus aber nicht hervor. Trotzdem hieß es aus der Branche für Suchmaschinenoptimierung (SEO), dass darin Attribute stehen würden, von denen Google immer behauptet habe, dass sie nicht zur Gewichtung der Suchtreffer benutzt werden. Dazu gibt es weiterhin keine Stellungnahme.
Die Dokumentation stand mehrere Tage auf GitHub online, bis Google sie von dort entfernt hat. Das hat aber für die Erstellung von Kopien gereicht, die Liste lässt sich deshalb weiter untersuchen. Für die SEO-Branche dürften sie enorm wertvoll sein und dafür sorgen, dass jetzt mit viel mehr Hintergrundwissen daran gearbeitet wird, Internetseiten an die Spitze der Ergebnislisten von Google zu bringen. Gleichzeitig ist aber weiter unklar, wie aktuell die Informationen überhaupt sind. Google schraubt immer wieder an den Algorithmen, schon kleine Änderungen können für bestimmte Internetseiten oder Kategorien von Internetseiten erhebliche Folgen haben. Welche Konsequenzen das Leak haben wird, muss sich deshalb noch zeigen.
(mho)