Verstorbener Biohacker Aaron Traywick suchte Freiwillige für Lungenkrebs-Studie
Der umstrittene Biohacker Aaron Traywick ist Ende April tot aufgefunden worden. Allem Anschein nach hatte er vor, selbst entwickelte Gen-Therapien in einer klinischen Studie an Menschen auszuprobieren.
- Sascha Mattke
Der Ende April tot aufgefundene Biohacker Aaron Traywick plante nach Informationen der US-Ausgabe von Technology Review Tests einer von seinem Unternehmen Ascendance Biomedical entwickelten Gen-Therapie gegen Lungenkrebs an Menschen. Eine Website namens crisprrejuvenation.com macht Werbung für die Studie und führt Traywick auf ihrer „über uns“-Seite auf. Laut der Website, registriert und zuletzt aktualisiert im März, werden 50 Personen mit nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen gesucht. Das berichtet Technology Review online in „Biohacking bis zum Tod“.
Traywick, 28 Jahre alt, machte in diesem Februar Schlagzeilen, als er sich bei einer Konferenz vor Publikum eine selbst hergestellte Herpes-Therapie injizierte. Schon im Oktober 2017 hatte das Unternehmen eine Eigeninjektion live im Internet übertragen. Über Facebook wurde gezeigt, wie der HIV-Patient Tristan Roberts sich ein von Ascendance bereitgestelltes Mittel injizierte. Die Therapie zeigte allerdings keine Wirkung, wie sich später herausstellte. Ob der Tod von Traywick mit seinen medizinischen Experimenten zusammenhängt, ist bislang nicht bekannt.
Stattfinden sollte Traywicks Lungenkrebs-Studie im International BioCare Hospital & Wellness Center, einer Klinik in der mexikanischen Stadt Tijuana nah an der Grenze zur USA. Ein Mitarbeiter des Zentrums sagte auf telefonische Nachfrage, die dortigen Ärzte hätten mit Traywick zusammengearbeitet, um die Studie vorzubereiten. Nach seinem Tod werde sie aber nicht weiter verfolgt. Rodrigo Rodriguez, ein Arzt und Gründer des International BioCare Hospital, der auch auf der Website zu CRISPR Rejuvenation aufgeführt ist, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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(sma)