Verstoß gegen US-Sanktionen: Apple zahlt Strafe

Der iPhone-Konzern schüttete Gelder an einen App-Anbieter aus, der wegen Steroidenhandels auf der Blacklist des US-Finanzministeriums stand.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Verstoß gegen US-Sanktionen: Apple zahlt Strafe

(Bild: Sukrita Rungroj/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat Vorwürfe der Verletzung von US-Sanktionen gegen eine Zahlung von 467.000 US-Dollar beigelegt. Man habe im Jahr 2017 bemerkt, dass Gelder an einen App-Entwickler "versehentlich" ausgeschüttet wurden, der auf der Blacklist des US-Finanzministeriums stand, wie Apple in einer Stellungnahme gegenüber dem Wall Street Journal mitteilte. Man habe den Vorfall den Behörden gemeldet und bei der anschließenden Untersuchung kooperiert.

Den Anschuldigungen zufolge tätigte Apple insgesamt 47 Auszahlungen an die Firma eines Slowenen, der vom Office of Foreign Assets Control (OFAC) im Jahr 2015 auf die Liste der "Specially Designated Nationals and Blocked Persons" gesetzt wurde – wegen Vorwurf des Handels mit Steroiden, wie das Wall Street Journal erklärt. Insgesamt habe Apple rund 1,2 Millionen Dollar von Kunden eingesammelt, die Apps des Anbieters erwarben.

US-Firmen ist es untersagt, mit den auf der Blacklist stehenden Personen oder Firmen Geschäfte zu betreiben. Das zum US-Finanzministerium gehörende OFAC entfernte den Beschuldigten im Frühjahr 2017 wieder von der Embargoliste.

Apples System habe versagt, die in die Blacklist aufgenommene Firma und deren Besitzer zu identifizieren, heißt es in dem Dokument zur Einigung: In Apples System sei als Firmennamen "SIS DOO" verzeichnet gewesen, die Übereinstimmung mit dem von der OFAC geführten "SIS d.o.o" wurde nicht bemerkt. Zudem habe der Konzern nicht geprüft, welche Einzelpersonen der jeweiligen Firma zugeordnet sind und so den Namen des ebenfalls auf der schwarzen Liste stehenden Besitzers nicht entdeckt.

Der iPhone-Hersteller soll angeblich auch zwei Apps des Anbieters während des Embargos an einen neuen Entwickler-Account übertragen und an diesen weiterhin Zahlungen vorgenommen haben. Apple habe die Voraussetzungen für die Umsetzung von US-Sanktionen "fahrlässig missachtet", zitiert die Wirtschaftszeitung. (lbe)