Telekom-Vorstand: Höttges verlängert, Gopalan geht in die USA

Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom verlängert den Vertrag von CEO Tim Höttges noch einmal um zwei Jahre – und dehnt damit die eigenen Regeln.

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Tim Höttges beim hauseigenen Technikfestival "Digital X" in Köln (2024).

(Bild: Deutsche Telekom)

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Die Deutsche Telekom hat den Vertrag von Vorstandschef Tim Höttges vorzeitig um zwei Jahre bis Ende 2028 verlängert. Zugleich wechselt Deutschlandchef Srini Gopalan zu T-Mobile in die USA. Seinen Posten in Deutschland übernimmt Rodrigo Diehl, der bisher die Geschicke der Telekom-Tochter in Österreich leitete. Das teilte das Unternehmen nach einer Sitzung des Aufsichtsrats am Montag in Bonn mit.

"Ich freue mich, meine Arbeit bei der Telekom fortzusetzen. Der Bitte des Aufsichtsrats, meinen Vertrag zu verlängern, habe ich gerne entsprochen. Ich habe viel Spaß und Kraft, meine Arbeit bei der Telekom fortzusetzen", erklärte Höttges laut einer Mitteilung des Unternehmens.

Höttges Vertrag wäre Ende 2026 abgelaufen. Bereits Ende vergangenen Jahres war über eine mögliche Verlängerung berichtet worden. Höttges gehört dem Konzernvorstand seit 2006 an, seit 2014 sitzt er auf dem Chefsessel. Unter seiner Führung ist der Börsenwert der Telekom deutlich gewachsen.

"Mit dieser Entscheidung sendet der Aufsichtsrat ein Signal in Richtung Kontinuität und frischen Wind", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Frank Appel. "Tim Höttges hat die Telekom zum führenden Telekommunikationsunternehmen der Welt gemacht."

Mit der Vertragsverlängerung macht die Telekom eine Ausnahme von ihrer eigenen Regel, dass Vorstandsmitglieder nicht älter als 65 Jahre sein dürfen. Höttges wird dieses Alter im September 2027 erreichen.

Zugleich entsendet die Telekom den bisherigen Deutschlandchef Srini Gopalan als Leiter des Tagesgeschäfts zur US-Tochter T-Mobile. Gopalan, der im Vorstand zunächst die europäischen Marken der Telekom verantwortet hatte, war seit 2020 Chef des Deutschlandgeschäfts.

Gopalan soll seine Erfahrung nun im wichtigen US-Geschäft unter CEO Mike Sievert einbringen. Die erfolgreiche US-Tochter trägt den größten Batzen zu Umsatz und Ergebnis des Konzerns bei. Von den knapp 85 Milliarden Euro Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2024 sind 55 Milliarden bei T-Mobile USA angefallen.

Gopalans Nachfolger wird der bisherige Chef der Telekom-Tochter in Österreich, Rodrigo Diehl. "Mit Rodrigo Diehl bestellen wir für das Deutschlandgeschäft einen hervorragenden Manager, der für unternehmerischen Erfolg und Kundenfokus steht", sagte Appel.

Offen bleibt damit die Frage, wer Höttges' Nachfolge antritt. Gopalan gilt als der heißeste Kandidaten für den Top-Job in Bonn – der Ausflug in die USA könnte der Vorbereitung dienen. Aber auch Technologie-Chefin Claudia Nemat werden Ambitionen nachgesagt.

(vbr)