Viag Interkom: WAP-Dienste zum Festnetzpreis

Viag Interkom will Genion-Kunden günstigere Preise für den WAP-Dienst bieten.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Viag Interkom (Halle 25, Stand E64) will sein Genion-Angebot mit günstigeren Preisen für den WAP-Dienst koppeln. Das hat der Telekommunikationsanbieter zum Auftakt der Computermesse CeBIT in Hannover angekündigt. Vom 1. März an können so genannte WAP-Dienste (Wireless Application Protocol), die das Abrufen von Informationen aus dem Internet über das Handy-Display ermöglichen, in der Homezone des Genion-Teilnehmers zu Festnetzpreisen genutzt werden. Die WAP-Anwendung soll dann zehn Pfennig pro Minute kosten, gegenüber 39 Pfennig im herkömmlichen Mobilfunktarif des Münchner Netzbetreibers. Genion-Kunden konnten bisher innerhalb der Homezone -- ein bis zu 2 Kilometer großer Bereich rund um die Adresse des Teilnehmers -- lediglich zu Festnetzpreisen telefonieren und per Handy und Notebook auf herkömmliche Internet-Inhalte zugreifen.

Die Preissenkung klingt zwar verlockend, dürfte in der Praxis aber zur Zeit keine große Rolle spielen: Viele WAP-Informationen sind lediglich adaptierte Inhalte herkömmmlicher Internet-Seiten, auf die man vom heimischen PC aus bequemer und schneller zugreifen kann -- und der steht ja ebenfalls in der Homezone. Die günstigeren WAP-Preise benötigt man derzeit eher, wenn man die Homezone verlassen hat. Interessanter wird die neue Preisstruktur wohl erst mit neuen WAP-Diensten, wie etwa beim bargeldlosen Einkauf per Handy beim Gemüsehändler um die Ecke. Entsprechende WAP-Kassensysteme entwickelt zum Beispiel das Augsburger Unternehmen Infomatec (Halle 3, Stand E04).

Bis sich solche Dienste etabliert haben, dürfte auch die GSM-Datenübertragung eine passable Geschwindigkeit erreichen. Derzeit befördern die meisten GSM-Netze Daten nur mit 9,6 kBit/s -- ein Schneckentempo. Ende 2000 will Viag Interkom aber die neue GPRS-Technik anbieten (General Packet Radio Service). Schrittweise soll die Geschwindigkeit der Datenübertragung vom Internet auf das Handy auf über 100 Kilobit pro Sekunde gesteigert werden. Wer mit dem Handy den aktuellen DAX abrufen oder sich nach Abfahrtzeiten der Bahn erkundigen will, soll dann tatsächlich so schnell die gewünschten Informationen bekommen, dass der Zug nicht vorher abgefahren ist. (dz)