Videobearbeitung: Adobe ĂĽbernimmt Frame.io
Übernahme statt Eigenentwicklung: Für umgerechnet gut eine Milliarde Euro verleibt Adobe sich die Kollaborations-Tools von Frame.io seiner Creative Cloud ein.​
Der US-Softwarehersteller Adobe übernimmt die Kollaborationsplattform frame.io für knapp 1,3 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro). Bei Abschluss der Übernahme solle Frame-Mitgründer und CEO Emery Wells als Teamleiter an Bord bleiben, teilte Adobe am Donnerstag mit. Mit dem Geschäftsabschluss wird bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres gerechnet, das bei Adobe bis Ende November geht. Die Übernahme steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsbehörden.
Frame.io ermöglicht die kollaborative Kontrolle und Bearbeitung von Videomaterial in der Cloud. Die Frame.io-Tools sollen künftig enger mit Adobes Creative Cloud und insbesondere der Videobearbeitungssoftware verknüpft werden. Dazu zählen Adobe Premiere Pro und After Effects, die zu den Standardanwendungen für professionelle Videobearbeitung zählen.
"Neue Ă„ra"
Die cloudgestützte Zusammenarbeit ist für Adobe derzeit einer der bestimmenden Trends im digitalisierten kreativen Prozess. "Wir befinden uns in einer neuen Ära der vernetzten Kreativität, die stark auf Kollaboration setzt", erklärte Adobe-Produktvorstand Scott Belsky laut der Mitteilung des Unternehmens.
Das Unternehmen habe zunächst erwogen, eigene Kollaborationstools zu entwickeln, sagte Belsky gegenüber der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Dann sei aber die Entscheidung zur Übernahme von Frame.io gefallen, weil zahlreiche Adobe-Kunden die Tools schon nutzen. Frame.io bietet seine Tools seit 2015 an. 2016 wurde die App mit einem Apple-Design-Award ausgezeichnet.
(vbr)