Videospiele: EA will sich aus den Fängen der FIFA befreien

Künftige Fußballspiele von EA kommen wohl ohne FIFA-Lizenz aus. In einem internen Meeting soll EA-Chef Andrew Wilson Kritik am Weltfußballverband geübt haben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen

(Bild: Electronic Arts)

Lesezeit: 2 Min.

Bei einer internen Veranstaltung soll EA-Chef Andrew Wilson Angestellte des Videospielpublishers auf eine mögliche Zukunft ohne FIFA-Lizenz eingeschworen haben. Details aus dem internen Meeting, das im vergangenen November stattgefunden haben soll, wurden nun vom Spielemagazin Videogameschronicle veröffentlicht.

Laut Videogameschronicle weckte Wilson in dem internen Meeting Zweifel am Nutzen der FIFA-Lizenz für den Publisher, der seine Fußballvideospiele seit 1993 unter dem Namen "FIFA" veröffentlicht. Außerhalb der Jahre, in denen eine Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet, sei der Wert der FIFA-Lizenz nur "vier Buchstaben vorne auf der Verpackung". Die Rechte an Spielernamen, Teams und Stadien beziehe Electronic Arts nicht über die FIFA, sondern über 300 andere Lizenzabkommen.

Gleichzeitig gehe es ihm nicht nur um die Kosten für die Lizenz, sagte Wilson. Vielmehr fühle sich EA von der FIFA-Lizenz inhaltlich eingeschränkt. So habe der Wettfußballverband EA in der Vergangenheit daran gehindert, Spielmodi abseits von 11 gegen 11 in seinen Fußballspielen umzusetzen. Außerdem stemme sich die FIFA gegen "breitere digitale Ökosysteme" und verhindere die tiefere Einbindung bestimmter Marken. Laut Wilson würde EA beispielsweise Nike stärker in seinen Videospielen zur Geltung kommen lassen, was die FIFA wegen ihrer Partnerschaft mit Adidas aber blockiere.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Im vergangenen Herbst hatte bereits die New York Times über die Brüche in der Beziehung von Electronic Arts und der FIFA berichtet. Dabei beleuchtete die Times auch den finanziellen Umfang des Lizenzpakets: Aktuell bekommt die FIFA für ihre Lizenz demnach 150 Millionen US-Dollar jährlich von EA. Der Weltfußballverband fordere mittlerweile allerdings die doppelte Summe.

Auch von inhaltliche Restriktionen hatte die New York Times bereits berichtet. Demnach plante EA unter anderem, Highlights von echten Spielen in seine Fußballspiel-Reihe einzubauen und zusätzliche Spielmodi zu integrieren. Auch mit NFTs plane der US-Publisher bei seiner beliebten Fußballspielreihe.

Den Namen für die Zukunft ohne die FIFA-Lizenz scheint Electronic Arts ebenfalls bereits gefunden zu haben: Beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum hat das Unternehmen den Namen "EA Sports FC" registriert.

(dahe)