Videospielfestival A MAZE feiert Geburtstag digital

Zum zehnten Mal bot das A-MAZE-Festival das, wofür die betont unkommerzielle Veranstaltung bekannt ist: Einen Blick auf die schrägen Seiten des Videospielens.

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(Bild: amaze-space.com)

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Die Sektkorken konnte man in Berlin wegen der Corona-Hygienemaßnahmen nicht knallen lassen, stattdessen wurde virtuell gefeiert. Letztes Jahr lautete das Motto noch "Total Digital", diesmal war es "Hyper Hybrid". Doch auch wenn sich einige Fans auf ein Bier im Außenbereich des Urban Spree treffen konnten, fand ein Großteil des Programms erneut online statt. Dafür wurde eine eigens in der Grafik-Engine Unity entwickelte 3D-Multiplayer-Umgebung namens "A MAZE Space" genutzt.

Im Mittelpunkt des virtuellen Festivals standen die Vorträge, in denen Teams aus aller Welt zum Blick über den Tellerrand einluden. So erklärte einer der Designer des Aufbauspiels Terra Nil, wie das Team Spielmechaniken dem Verhalten von Pflanzen nachempfunden hat. An anderer Stelle erfuhr man, dass Argentinien eine lebendige DIY-Community für Arcade-Automaten beheimatet. Und eine Panel-Diskussion stellte die Gaming-Szene in Sambia vor. Alle Streams sind im YouTube-Kanal des A-MAZE-Festivals verfügbar.

Die veränderten Rahmenbedingungen schlugen sich auch bei den Awards nieder. Weggefallen sind die sonst typischen Experimente mit VR-Brillen oder selbstgebauten Controllern. Der "Human Human Machine Award", der das Zusammenspiel mehrerer Personen vor einem Computer belohnt, ging in diesem Jahr an das Fringe Ensemble aus Bonn für "Map to Utopia", ein interaktives Theaterstück, das über die Videokonferenzsoftware Zoom stattfindet. Mit dem Nintendo-Switch-Spiel "I Am Dead" sowie dem für PC, Android und iOS erschienenen "Stilstand" wurden außerdem zwei Geschichten ausgezeichnet, die Tod und Einsamkeit thematisieren.

Dass ein Festival wie A MAZE sich schon seit zehn Jahren halten kann, ist nicht selbstverständlich. Zum zweiten Mal in Folge sind die Einnahmen durch Ticketverkäufe an der Abendkasse der vor Corona stets gut besuchten Mischung aus Ausstellung, Workshops und Konzerten weggefallen. Schon im März 2020 musste die Finanzierung mit einer Crowdfunding-Kampagne unterstützt werden. Festivaldirektor Thorsten S. Wiedemann kündigte aber bereits an, im nächsten Jahr zu einem physischen Event zurückkehren zu wollen. Der eigens entwickelte A MAZE Space soll dennoch über die beiden Corona-Jahrgänge hinaus bestehen bleiben. In Zukunft will man die Infrastruktur anderen Veranstaltungen zur Verfügung stellen.

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(lmd)