Vintage Computer Festival Europa im Zeichen des c't86
Im Zentrum der elften Auflage des Computerfestivals steht am 1. und 2. Mai in MĂĽnchen ein Computer-Selbstbau-Projekt der c't.
Am 1. und 2. Mai beschäftigt sich die elfte Auflage des Vintage Computer Festival Europa VCFE in den Räumen des Münchner Eisenbahnersportvereins mit Rechnern, mit denen einige Leser von heise online aufgewachsen sind. Im Zentrum der Veranstaltung steht der c't86, ein Rechner zum Eigenbau. Das Projekt wurde in der c't vom Januar bis März 1984 als das "erste echte 16-bit-Microcomputer-System in Europa zum Selbstbau" gestartet und lötete c't-Leser und die Redaktion zusammen, lange vor dem Social Web.
Das Motto des diesjährigen Festivals lautet "(Online-)kommunikation: Endlich wieder Reden". In der kleinen Vortragsreihe wird der Aufbau und die Funktion von Gopher besprochen, jenem Informationsdienst, an das einmal ähnlich hohe Erwartungen wie an das World Wide Web gerichtet wurden. Im Gegensatz zum WWW entschied man sich bei Gopher im Jahre 1993 für eine kommerzielle Verwertung, was die Verbreitung des Dienstes behinderte. Als sparsames, einfaches System bietet Gopher Vorteile, die auf ebenso einfachen "Vintage"-Rechnern ausgenutzt werden können.
Ein Vortrag beschäftigt sich mit dem von Kurt Werner entwickelten c't86-Projekt. Darin sollen Aufbau und Funktionsweise der Baugruppen im Detail beleuchtet und über die Tricks und Kniffe aufklärt werden, die nötig waren, um den Rechner PC-kompatibel zu machen. Neben den Vorträgen gibt es auf dem VCFE eine Ausstellung alter Rechner und einen Computerflohmarkt, auf dem nur Teile und Programme gehandelt werden dürfen, die älter als zehn Jahre sind, etwa frühe Linux-Distributionen oder OS/2. Unter den Besuchern wird an beiden Tagen ein alter Computer verlost. (anw)