Virenexperten warnen vor Kamerun-Domains

Nach Erkenntnissen von McAfee verwechseln nicht nur viele Internet-Anwender .cm mit .com, sondern bergen auch fast 70 Prozent der Internet-Domains mit der Kamerun-Endung gefährliche Inhalte.

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Von
  • Bert Ungerer

Web-Anwender sollten nach einer Empfehlung des Antiviren-Dienstleisters McAfee Domains mit der Länderkennung .cm weiträumig umsurfen. In seiner aktuellen Erhebung über die Gefährlichkeit von Top-Level-Domains (TLDs) ist das afrikanische Land wie aus dem Nichts plötzlich an der Spitze der Internet-Gefahrentabelle aufgetaucht.

Die Attraktivität der .cm-Endung für dubiose Anbieter läge möglicherweise daran, dass man sie mit der generischen und deutlich bekannteren Endung .com verwechseln könne. Kamerun sei bereits vor einigen Jahren negativ aufgefallen, als ein DNS-Wildcard-Eintrag dazu führte, dass sämtliche Tippfehler mit der Endung .cm auf Werbeseiten führten.

Die absoluten Zahlen relativieren die Warnung des Anti-Malware-Dienstleisters jedoch. McAfee entdeckte zwar rund 57.000 (von 82.000) als bedenklich eingestufte .cm-Domains, aber fast eine Million gefährlicher .com-Domains (von über 15 Mio.). Trotz einer Gewichtung nach Größe des bekannten Namensraums landet .com aber noch hinter .cm auf dem zweiten Platz, gefolgt von den Länderdomains .cn (China), .ws (Samoa) und der generischen TLD .info. Deutschland nimmt auf der McAfee-Gefahrentabelle den beruhigenden 83., Österreich den 89. und die Schweiz den 95. Platz von 104 untersuchten TLDs ein. (un)