Virenschutz: Avira stört Firefox

Zahlreiche Firefox-Nutzer haben Probleme beim Aufrufen von Webseiten. Der Störenfried ist der Avira-Virenschutz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 38 Kommentare lesen

(Bild: Erstellt mit Midjourney von heise online)

Lesezeit: 2 Min.
Von

In der vergangenen Woche hatten zahlreiche Firefox-Nutzerinnen und -Nutzer von Problemen beim Aufrufen diverser Webseiten berichtet. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass daran der Virenschutz von Avira schuld war. Inzwischen verteilt das Unternehmen Updates, die das Problem beheben.

Laut einem Thread im Camp-Firefox-Forum kam es am Dienstag vergangener Woche zu ersten Meldungen von Problemen beim Aufrufen etwa der Seite von Rheinmetall. Firefox-Nutzer meldeten aber auch andere Störungen, wie blockierte Skripte auf Webseiten, nicht funktionierende Log-ins und Ähnlichen.

Schnell kristallisierte sich heraus, dass Betroffene den Virenschutz von Avira einsetzen. Das Deaktivieren des Antivirus löste das Problem schlagartig.

Auf Nachfrage von heise online antwortete eine Unternehmenssprecherin, dass "eine Funktion, die den Netzwerkverkehr auf bösartige Inhalte prüft, [..] dazu [führte], dass bestimmte Webseiten vorübergehend nicht korrekt angezeigt wurden". Den internen Informationen nach sei etwa ein halbes Prozent der Avira-Nutzer betroffen gewesen. "Die Mozilla-Entwickler informierten Avira am Donnerstag, den 27. April, über das Problem", führte sie weiter aus. Ein Fix sei schnell entwickelt und zum Wochenende verteilt worden.

Betroffene müssten nichts unternehmen. Die Avira-Sprecherin ergänzte: "Die Aktualisierung wird automatisch im Rahmen des normalen Aktualisierungszyklus durchgeführt, der mehrmals täglich stattfindet. Derzeit haben 99,63 % der Nutzer das Update erhalten". Zudem arbeite der Hersteller an der Verbesserung der Testverfahren, um solche Probleme vor der Veröffentlichung besser zu erkennen.

Laut Firmenwebseite kommt der Avira-Virenschutz auf 100 Millionen Rechnern zum Einsatz. Nach obiger Aussage waren also rund eine halbe Million Nutzer von dem Problem betroffen.

Avira-Kunden sollten inzwischen wieder normal mit Firefox im Netz surfen können. Falls das noch nicht klappt, lohnt die Überprüfung, ob die Antiviren-Software auf dem aktuellen Stand ist.

Der ehemals deutsche Antivirenhersteller Avira wurde vor wenigen Jahren an internationale Investoren veräußert. Nachdem zunächst Investcorp das Unternehmen 2020 übernommen hatte, wurde es wenige Monate später an NortonLifeLock – ehemals Symantec, aktuell Gen Digital oder kurz Gen – weiterverkauft.

(dmk)