Virtualisierungs-Software Xen wird Projekt der Linux Foundation

Das Xen Project übernimmt die Weiterentwicklung der Virtualisierungssoftware Xen; durch die Übertragung an dieses neue Collaborative Project der Linux Foundation soll es für Firmen attraktiver werden, zu Xen beizutragen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Screenshot der Webseite xenproject.org.

Das dieser Tage zehn Jahre alt werdende Xen wird in Zukunft im Rahmen eines "Xen Project" genannten Collaborative Project der Linux Foundation weiterentwickelt. Damit soll es für Firmen attraktiver werden, zur bislang unter der Ägide von Citrix stehenden Virtualisierungs-Software beizutragen. Die Firma ist neben Amazon Web Services, AMD, Bromium, Calxeda, CA Technologies, Cisco, Google, Intel, Oracle, Samsung und Verizon eines der Gründungsmitglieder des neuen Collaborative Project; Citrix will sich weiter in die Entwicklung einbringen, wie es in der Ankündigung des Projekts heißt.

Damit hat die Linux Foundation nun zwei der populärsten Open-Source-Hypervisor unterm Dach, denn die Interessenvereinigung zur Förderung von Linux unterstützt auch KVM; sie hat etwa das KVM Forum 2012 organisiert. KVM ist ein Bestandteil des Linux-Kernels und macht diesen selbst zum Hypervisor. Beim unter der GPLv2 lizenzierten Xen hingegen hat der Hypervisor von Xen die Kontrolle über das System und arbeitet bei der Virtualisierung eng mit dem zuerst gestarteten Linux-Kernel zusammenarbeitet, der in dieser Funktion als "Dom0" gilt. Jim Zemlin, der Leiter der Linux Foundation, betont in einem Willkommensgruß an das Xen Projekt, der Markt habe gezeigt, es gäbe mehr als einen Weg zum Virtualisieren mit Linux; KVM und XEN hätten zudem Stärken für verschiedene Einsatzgebiete.

Das Logo des Xen Projects.

Zu den bisherigen Collaborative Projects der Linux Foundation zählen die mehr oder weniger erfolgreichen Projekte MeeGo, Tizen, Yocto oder das kürzlich gestartete OpenDaylight; Letzteres will ein freies Frameworks für Software-Defined Networking (SDN) vorantreiben. Citrix- und Xen-Entwickler Lars Kurth erläutert in einem Blog-Eintrag einige Hintergründe, wie es zur Gründung des Xen Projekts kam. Auf der als "Beta" klassifizierten Web-Seite des Collaborative Project findet sich zudem eine Liste mit Fragen und Antworten zum neuen Projekt. Demnach soll sich für Entwickler und Anwender vorerst nichts ändern; die Webseite des Xen Project soll mittelfristig Xen.org ablösen. (thl)