Virtuelles Fernseh-Studio für jedermann: make.tv geht auf Sendung

Auf dem photokina-Stand der fotocommunity wurde das virtuelle Fernsehstudio make.tv erstmals der Öffentlichkeit präsentiert - und auch gleich als Bildregie für die Live-Präsentationen der Fotografen-Webgemeinschaft genutzt

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Von
  • Carsten Meyer

Auf dem Stand der fotocommunity wurde das virtuelle Fernsehstudio make.tv erstmals der Öffentlichkeit präsentiert – und auch gleich als Bildregie für den Internet-TV-Auftritt und die Live-Präsentationen der fotocommunity genutzt. Die enge Verknüpfung des Web-Tools mit der Fotografen-Webgemeinschaft kommt nicht von ungefähr: Hinter make.tv steckt ein Team um den fotocommunity-Gründer Andreas Meyer: Der hatte schon vor Jahren die Idee, ein über Adobe Flash realisiertes virtuelles Fernsehstudio für jedermann (mit eingeschränktem Nutzer- und Funktionsumfang ist make.tv kostenlos) zu schaffen. "Wir können den Einsatzbereich derzeit noch gar nicht abschätzen," meinte Andreas Meyer gegenüber heise online: "Workshops oder Demos beispielsweise lassen sich live mit geringstem Aufwand produzieren, wir haben aber auch schon Anfragen für die skurrilsten Spartenformate."

make.tv läuft als Flash-Applikation vollständig im Browser-Fenster. Es koordiniert die Datenströme, die von beliebig vielen Kameras zugespielt werden – jede Kamera benötigt allerdings einen eigenen Rechner als Videostream-Server. Im einfachsten Fall reicht ein einzelner PC mit einer Webcam. Im make.tv-Fenster können die einzelnen Zuspielungen dann gemischt, skaliert oder mit Untertiteln, Grafiken oder Bluebox-Hintergründen versehen werden. Stationäre Informationen wie erklärende Texte, einblendbare Grafiken oder "Bauchbinden" im TV-Bild gelangen jeweils nur einmal zum Empfänger und werden erst beim Client wieder zum Bild zusammengesetzt; sie belasten den Datenstrom deshalb kaum. Pro Kamera benötigt man die Upstream-Geschwindigkeit einer 6000er-DSL-Verbindung; so können die Kamera-Server von überall her zugeschaltet werden. make.tv ist zwar vornehmlich für den Live-Einsatz konzipiert, die produzierten Sendungen können aber jederzeit mitgeschnitten werden. Ein System von verteilten Proxys und Servern soll die weltweite Verfügbarkeit sicherstellen. (cm)