Vision Pro: Studie zu nĂĽtzlichen Anwendungen in der Radiologie
Eine US-Studie hat die Verwendung normaler Bildschirme mit dem Apple-Headset bei bildgebenden Verfahren verglichen. Das Ergebnis stimmt Forscher hoffnungsfroh.
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Diagnostik auf der Vision Pro: Anzeige von Aufnahmen aus bildgebenden Verfahren.
(Bild: University of California, San Diego / Forscher)
Eine Wissenschaftlergruppe an der University of California in San Diego (UCSD) hat untersucht, ob die Verwendung von Apples Vision Pro in der Radiologie sinnvoll sein kann. Im Rahmen einer Pilotstudie, die im Journal of Imaging Informatics in Medicine publiziert wurde, testete das Team um Paul M. Murphy vom Institut für Radiologie der UCSD, ob sich bei der Verwendung des Headsets gegenüber normalen Bildschirmen "neue Möglichkeiten der 3D-Virtualisierung" sowie eine bessere Ergonomie ergeben könnte. Momentan sichten Radiologen und ihre Mitarbeiter die Ergebnisse von Computertomografie-Scans (CT) noch ganz normal am Rechner, was auf Dauer anstrengend sein kann.
Vision-Pro-App fĂĽr Radiologen
Zum Einsatz bei der Studie kam die spezialisierte App Visage Ease VP, die es im Zusammenhang mit einem Visage-7-Server ermöglicht, verschiedene Arten von Aufnahmen aus bildgebenden Verfahren auf der Vision Pro zu sichten. Eine Zulassung als Medizingerät samt der Möglichkeit, Diagnosen zu erstellen, hat die Software allerdings noch nicht. Mit dem Werkzeug sollten Testpersonen aus der Radiologie insgesamt 100 CT-Scans sichten, um eine Divertikulitis-Erkrankung des Darms zu erkennen.
Dabei zeigte sich, dass es im Direktvergleich zwischen Vision Pro und Desktop keine Qualitätsunterschiede in der Erkennungsrate gibt – sie ist also mindestens genauso zuverlässig. Die Radiologen hätten zudem eine "grundsätzlich gute Nutzererfahrung" mitgeteilt. Die Auflösung ist hoch genug, was, zumindest theoretisch, den Kauf von Spezialdisplays vermeiden würde. "Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Display dieses Headsets für die Visualisierung solcher Merkmale ausreichen könnte", so Murphy & Co. in ihrem Fazit.
Vom Desktop zum Headset
Hinzu kommen mögliche Verbesserungen der Nutzungsmöglichkeiten im Bereich der Radiologie. So lassen sich Aufnahmen dreidimensional im Raum darstellen und mittels Augen- und Handtracking verändern – damit könnten genauere Analysen etwa beim Auffinden von Tumoren durchgeführt werden. Hinzu kommt, dass das Thema Augentracking in der Radiologie schon lange ein Forschungsthema ist, so die UCSD-Forscher – unter anderem, um festzustellen, wie der Mensch nach Auffälligkeiten in Scans sucht und um damit KI-Systeme besser zu trainieren.
Technisch wird dies derzeit mittels Desktop-Systemen realisiert, doch AR-Headsets wie die Vision Pro könnten den Prozess vereinfachen. Allerdings nur, wenn Apple die entsprechenden Daten zumindest für Forschungszwecke freigibt – die Vision Pro ist für ihren harten Privatsphärenschutz bei Umgebungsdaten bekannt.
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(bsc)