Vivendi verdient kräftig mit Onlinespielen

Firmenchef Jean-Bernard Lévy meint, Vivendi leide mehr unter "willkürlichen Entscheidungen" des Staates als unter der Krise.

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Von
  • dpa

Der weltgrößte Anbieter von Musik und Videospielen, Vivendi, macht auch in der Krise große Sprünge. Dazu tragen laut Mitteilung Onlinespiele wie World of Warcraft sowie zunehmend der Online-Verkauf von Musik bei. "Wir leiden mehr unter willkürlichen Entscheidungen des Staates als unter der Krise", sagte Firmenchef Jean-Bernard Lévy dem Wirtschaftsblatt Les Echos. Er kritisiert besonders die französische Umsatzsteuer für Telecomfirmen zur Finanzierung des Staatsfernsehens und die "Verschleuderung" der vierten Mobilfunklizenz in Frankreich für 240 Millionen Euro.

Im ersten Halbjahr 2009 steigerte Vivendi den Umsatz um 17 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Parallel kletterte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Wertabschreibungen um 13 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Wegen der hohen Zinskosten sank der Überschuss aber geringfügig um 2,8 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Vivendi habe in schwerem Umfeld eine solide Leistung geboten, sagte Lévy. Im Gesamtjahr werde der Ertrag kräftig steigen und es werde eine hohe Dividende geben.

Vivendi hat 43.000 Mitarbeiter in 77 Ländern und umfasst unter anderem die Universal Music Group, den Spieleanbieter Activision Blizzard, den TV-Anbieter Canal+ und die Mobilfunkfirmen SFR und Maroc Télécom. Auf schwachem Markt konnte Activision Blizzard mit Spielen wie "Guitar Hero" und "Call of Duty" sein Betriebsergebnis auf 373 Millionen Euro vervierfachen. Der Spartenumsatz verdreifachte sich durch Übernahmen auf 1,5 Milliarden Euro.

Bei Universal Music stagnierte der Umsatz bei gut 2 Milliarden Euro und der Ertrag sank um fast ein Fünftel auf 211 Millionen. "Das zweite Quartal war weniger gut", sagte Levy laut Les Echos. "Doch das legale Herunterladen entwickelt sich mit fast 30 Prozent Wachstum seit Jahresbeginn sehr schnell. Das wird ein echter Markt. Universal Music hat rund 500 Millionen Euro im ersten Halbjahr mit digitalem Verkauf umgesetzt. Lady Gaga verkauft in den USA mehr im Internet als mit Alben." (dpa) / (anw)