Vodafone bessert Angebot für Kabel Deutschland nach

Der britische Mobilfunkkonzern zieht mit Liberty Global gleich und bietet nun auch rund 7,5 Milliarden für den größten deutschen Kabelnetzbetreiber. Die Gebotsspirale dürfte sich noch weiter drehen.

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Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone hat sein Übernahmeangebot für den deutschen Kabelprimus Kabel Deutschland nachgebessert. Die Briten seien nun bereit, rund 7,5 Milliarden Euro für den Kabelnetzbetreiber zu bezahlen, berichtet die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Kreise.

Mit dem Angebot von 85 Euro pro Aktie zieht Vodafone mit dem US-Medienkonzern Liberty Global gleich, der auch Interesse an Kabel Deutschland zeigt und seinen Hut am Dienstag in den Ring geworfen hat. Vodafone hatte zuvor versucht, Kabel Deutschland mit einem vorläufigen Angebot um die 81 Euro an den Verhandlungstisch zu locken.

Dem Bloomberg-Bericht zufolge führen Vodafone und Kabel Deutschland nun Gespräche, während die Briten die Bücher des größten deutschen Kabelnetzbetreibers studieren. In den kommenden Wochen könne Vodafone dann ein offizielles Übernahmeangebot vorlegen.

Die Aktie von Kabel Deutschland kletterte zum Mittwochmittag leicht auf 86,11 Euro. Seit dem Wiederaufflammen der Übernahmespekulationen Mitte vergangener Woche legte der Kurs um rund 15 Prozent zu. Bevor Mitte Februar das Interesse von Vodafone erstmals öffentlich wurde, notierte die Aktie noch um die 60-Euro-Marke.

Die Kursentwicklung der Kabel-Deutschland-Aktie kann als Hinweis gelten, dass die Bieter weiter nachlegen müssen, um bei den Investoren nicht auf taube Ohren zu stoßen. Abgesehen davon dürfte Vodafone die besseren Karten haben: Das Angebot ist in Cash, während Liberty Berichten zufolge mit Aktien bezahlen will.

Zudem dürfte eine Ehe mit Vodafone den Wettbewerbshütern deutlich weniger Schmerzen bereiten, als eine Übernahme durch Liberty. Die Amerikaner hatten zuvor schon die beiden Kabelgrößen Unitymedia und Kabel BW unter ihrem Dach vereint. Käme da nun noch Kabel Deutschland dazu, wäre das alte Kabelnetz der Bundespost wieder vereint, das die Kartellwächter um die Jahrtausendwende zerschlagen hatten. (vbr)