Cebit

Vodafone erweitert "Zuhause"-Produktfamilie um UMTS-Surfen

Die "Zuhause Talk & Web"-Box soll ab Sommer sowohl den Telefon- als auch den Internet-Festnetzanschluss ersetzen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Anlässlich der CeBIT hat Vodafone D2 (Halle 4, Stand A38) das Produkt Zuhause Web vorgestellt: Mit den bekannten UMTS-Datenkarten können die Kunden innerhalb einer festgelegten Heimatzone zu einem vergünstigten Tarif surfen, und zwar derzeit mit maximal 384 kBit/s in Empfangsrichtung. Kunden, die bereits eine UMTS-Karte und einen Datenvertrag von Vodafone besitzen, müssen für die Zuhause-Option zunächst einen monatlichen Basispreis von 16,99 Euro bezahlen. Zu einem zusätzlichen "Inklusivpreis" von 16,95 Euro ist entweder die Option Zuhause-Time mit 60 Stunden oder ein Zuhause-Volumen von 5.000 MB buchbar. Nach Auskunft von Vodafone müssen sich die Kunden im voraus auf eine der beiden Varianten festlegen, eine "Bestabrechnung" ist nicht vergesehen. Überschreitungen des Monatsbudgets schlagen mit 25 Cent je 10 Minuten beziehungsweise je 1 MB zu Buche.

Wer noch keine Datenkarte besitzt, kann die Mobile Connect Card UMTS für einen Euro zusammen mit dem Tarif BusinessDataPro 6 mit 24 Monaten Vertragsbindung erwerben, wobei ein weiterer Basispreis von 6,96 Euro anfällt. Das UMTS-Surfen ist auch außerhalb der eigenen vier Wände möglich. Beim DataPro-6-Tarif fallen dann jedoch happige 1,86 Euro je 10 Minuten beziehungsweise 1 MB an. Wer viel unterwegs ist, hat die Möglichkeit, Zuhause Web mit einem anderen Datentarif zu kombinieren und die Übertragungskosten auf 82 Cent je 10 Minuten oder 1 MB zu senken. (Alle Preisangaben inklusive Mehrwertsteuer)

Vodafone-COO Friedrich P. Joussen wies darauf hin, dass sein Konzern bereits rund 700 deutsche Städte mit UMTS versorge. Auch außerhalb der UMTS-Abdeckung könnten die Kunden das Produkt verwenden. Joussen räumte allerdings ein, dass das Surfen via GPRS deutlich "weniger Spaß macht" als die bei UMTS derzeit angebotenen 384 kBit/s in Empfangsrichtung.

Für das Ende des zweiten Quartals 2005 kündigte Vodafone mit der Zuhause Talk & Web-Box eine Kombination beider Dienste an. An die Box lassen sich nach Ankündigung des Düsseldorfer Carriers nicht nur Computer via Ethernet oder WLAN anschließen, wie dies auch bei der Surf@home-Box von O2 der Fall ist. Wie bei O2 stammt die Vodafone-Box von Novatel Wireless. Unsubventioniert soll das Gerät nach Angaben eines Vodafone-Sprechers rund 500 Euro kosten. Der Vodafone-Adapter hat zusätzlich drei Anschlüsse für analoge Telefone, Faxgeräte und Anrufbeantworter. Optional kann eine externe UMTS-Antenne angeschlossen werden.

Preise für diesen umfangreichen Festnetz-Ersatz nannte Vodafone heute noch nicht. Der Konzern dürfte zunächst die Erfahrungen mit den bestehenden Zuhause-Tarifen auswerten. Gegenüber O2 verfügen die Düsseldorfer über die weitaus bessere Netzabdeckung mit eigener Infrastruktur. Erzrivale T-Mobile dürfte sich wiederum schwer tun, innerhalb des Telekom-Konzerns im Revier der Festnetzsparte T-com zu wildern. (ssu)