Vodafone schaltet LTE-M-Netz für IoT-Geräte frei

Nach der Telekom hat nun auch Vodafone ein LTE-M-Netz für die Kommunikation von Maschinen und Menschen aktiviert. 18.000 Stationen sollen live gegangen sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Mobilfunknetze

(Bild: dpa, Gambarini Federico)

Lesezeit: 2 Min.

Vodafone hat sein Netz um den LTE-M-Standard erweitert. Die Technik für das Internet der Dinge sei ab sofort auf mehr als 90 Prozent der Fläche Deutschlands verfügbar, teilte das Telekommunikationsunternehmen am Dienstag mit. "LTE-M ist der nächste Baustein in unserem Netz, damit Menschen, Maschinen und Sensoren an jedem Ort und zu jeder Zeit miteinander kommunizieren können", sagte Technikchef Gerhard Mack.

Im Vodafone-Netz repräsentiert LTE-M einen von vier Bausteinen. Über ihn sollen Maschinen und Sensoren mit Menschen kommunizieren, etwa in der Industrie. Fabrikarbeiter könnten zum Beispiel Produktionsmaschinen mit Sprachanweisungen steuern, wirbt Vodafone. Allerdings sollen auch Privatkunden LTE-M nutzen können, etwa mit Fitness-Trackern, Smart-Watches und Smart-Home-Geräten. Fitnesstracker könnten zum Beispiel bei einem Sturz automatisch einen Notruf absetzen.

Außer LTE-M bietet Vodafone auch das Maschinennetz Narrowband IoT, das Kommunikation von Maschine zu Maschine beziehungsweise von Sensor zu Sensor gewährleisten soll. Über die bekannteren Netze, LTE und 5G, kommunizieren Smartphones und andere Mobilgeräte.

Ähnlich wie Narrowband IoT funkt LTE-M auf den niedrigen 800-Megahertz-Frequenzen mit hoher Reichweite. Auch Tiefgaragen, Keller oder Industriehallen sollen dadurch abgedeckt werden. Anders als Narrowband IoT ist LTE-M nicht auf einen festen Standort angewiesen, sondern nutzt den sogenannten Hand-Over. Bewegt sich das IoT-Objekt, werden die Daten von Mobilfunkstation zu Mobilfunkstation übergeben. Damit eigne sich das Netz zum Beispiel auch für Trackingsensoren an Paketen, erklärt Vodafone.

LTE-M reiht sich als einer von vier Bausteinen mit unterschiedlichen Spezifikationen und Übertragungsraten ins Vodafone-Netz ein.

(Bild: Vodafone)

Die maximale Bandbreite von LTE-M liegt bei zwei MBit pro Sekunde, was für Datentransfer von Sensoren laut Vodafone in der Regel ausreicht. Für Anwendungen mit großen Datenmengen wie Augmented Realilty soll hingegen 5G zum Einsatz kommen, mit Bandbreiten von bis zu einem GBit pro Sekunde.

Für den Ausbau bei Vodafone haben Techniker nach Angaben des Konzerns mehr als 18.000 Mobilfunkstationen modernisiert. Geschäftskunden können das Netz ab sofort deutschlandweit nutzen. Die Deutsche Telekom hat bereits Mitte 2020 ihr LTE-M-Netz in Betrieb genommen. (akr)