Vodafone senkt Umsatzprognose für das Gesamtjahr

Der weltgrößte Mobilfunkkonzern zollt der Konjunkturschwäche in Europa Tribut.

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  • dpa

Der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone zollt der Konjunkturschwäche in Europa Tribut und hat seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Vodafone erwarte angesichts der sich verändernden Bedingungen nun einen Umsatz um das untere Ende der ausgegebenen Spanne, sagte Konzernchef Arun Sarin. Dank Einsparungen halte er aber an der Prognose für das operative Ergebnis fest. Der Kurs brach zum Börsenstart um 11,89 Prozent auf 131,50 Pence ein.

Vodafone wollte ursprünglich im Geschäftsjahr 2008/2009 (das Ende März endet) 39,8 bis 40,7 Milliarden Pfund (50 bis 51 Milliarden Euro) erlösen. Das Ziel beim operativen Ergebnis liegt zwischen 11,0 und 11,5 Milliarden Pfund. Ein großer Teil des anvisierten Wachstums rührt dabei aus Zukäufen her. So hatte Vodafone die indische Hutchison Essar mehrheitlich übernommen sowie den deutschen Festnetzbetreiber Arcor komplett. Erst im vergangenen Monat hatte die US-Tochter Verizon Wireless dann den kleineren Wettbewerber Alltel aufgekauft und war damit zur Nummer eins auf dem nordamerikanischen Markt aufgestiegen.

Von April bis Juni hat Vodafone den Umsatz verglichen zum Vorjahreszeitraum um 19,1 Prozent auf 9,8 Milliarden Pfund steigern können. Dies konnten die Briten allerdings nur durch ihre zahlreichen Zukäufe bewerkstelligen. Das Wachstum aus eigener Kraft lag bei lediglich 1,7 Prozent. Das Kundenwachstum verlangsamte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Statt 9,1 Millionen konnte Vodafone unterm Strich nur 8,3 Millionen neue Nutzer anziehen. Damit stieg der Kundenstamm der Briten binnen eines Jahres von 232,0 auf 269,0 Millionen. Alleine in Indien konnte Vodafone 5,1 Millionen neue Kunden gewinnen, womit nun 49,2 Millionen Menschen auf dem Subkontinent über das Netz telefonieren. Dort wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 52 Prozent, in allen Wachstumsmärkten von Asien bis Osteuropa zusammen waren es 30,5 Prozent.

Die Erlöse in Westeuropa stagnierten wechselkursbereinigt. Auch das Mobilfunk-Geschäft in Deutschland verlief schwach. Positiv entwickelte sich dagegen die Festnetz- und DSL-Tochter Arcor. Mit den wenig glanzvollen Zahlen für das erste Quartal verabschiedet sich Konzernchef Sarin von der Spitze des Unternehmens. Er wird seinen Posten mit Ablauf der Hauptversammlung am 29. Juli abgeben und soll durch den bisherigen Vize- und Europachef Vittorio Colao ersetzt werden. Der 53-jährige Sarin stand insgesamt fünf Jahre an der Spitze des Mobilfunkkonzerns. (dpa) / (jk)