Vodafone testet "Zuhause-Angebot" im GSM-Netz

Monatlicher Paketpreis von 20 Euro für 1000 Telefonminuten von daheim ins Festnetz. Das Angebot unterscheidet sich aber deutlich von o2-Genion.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Zunächst befristet bis zum 15. Januar 2005 testet Vodafone D2 sein VodafoneZuhause genanntes Angebot in ganz Deutschland. Für einen Anschlusspreis von 24,95 Euro sowie einen monatlichen Paketpreis von 20 Euro kann man monatlich 1000 Minuten via GSM ins deutsche Festnetz sowie zu den übrigen Vodafone-Zuhause-Kunden telefonieren -- freilich nur, wenn man sich in einer bestimmten Funkzelle aufhält. Diese kann von Kunden durch Angabe einer Adresse bestimmt werden. Nach dem Aufbrauchen der Freiminuten kosten Anrufe ins Festnetz oder zu anderen Zuhause-Kunden 4 Cent pro Minute; ein Anruf in andere deutsche Mobilfunknetze kostet generell 25 Cent pro Minute. Verbindungen ins Ausland oder Sonderrufnummern entsprechen laut einer Vodafone-Broschüre dem Tarif Vodafone 50. Auslands-Roaming ist generell nicht möglich. Die Nutzung von GPRS und UMTS ist den Vodafone-Zuhause-Kunden ebenso versagt wie darauf basierende Dienste wie MMS oder Videotelefonie.

Was zunächst wie eine Doublette des Genion-Angebots von o2 Germany wirkt, weist bei näherem Hinsehen deutliche Unterschiede auf. Während Genion-Kunden von o2 Germany eine Festnetznummer bekommen, unter der man sie kostengünstig erreicht, solange sie sich in ihrer "Homezone" aufhalten, erhalten Nutzer von VodafoneZuhause ausschließlich eine Nummer mit der Vorwahl 0 15 20. Der Nummernraum 015xx ist von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post den Mobilfunknetzen vorbehalten. Dies hat zur Folge, dass Personen, die einen Zuhause-Kunde anrufen, ihren relativ hohen Tarif für den Anruf in ein Mobilfunknetz bezahlen -- egal, ob sich der Angerufene nun in seinen eigenen vier Wänden aufhält oder unterwegs ist.

Außerdem ist das Zuhause-Angebot von Vodafone kein vollständiger Ersatz für einen bestehenden Mobilfunkvertrag. Außerhalb der Zuhause-Funkzelle kann man zwar angerufen werden. Unterwegs ist es -- abgesehen vom Notruf -- jedoch nur möglich, die eigene Sprachmailbox "anzurufen", wobei diese Verbindungen kostenlos sind. Immerhin kann man SMS unabhängig vom Aufenthaltsort in ganz Deutschland empfangen oder für 20 Cent zu normalen Nummern selbst absenden.

Ob das Testangebot über den 15. Januar hinaus verlängert, modifiziert oder möglicherweise wieder eingestellt wird, ließ eine Vodafone-Sprecherin gegenüber heise online offen. Zunächst will das Düsseldorfer Unternehmen Erfahrungen mit dem neuen Angebot sammeln. Derzeit können die Kunden im Vodafone-Shop eine beliebige Anschrift in Deutschland als Zuhause-Zone angeben und bekommen umgehend eine SIM-Karte ausgehändigt. Wer möchte, kann mit dem Motorola C115 ein GSM-Handy mit Ladestation für 69 Euro dazukaufen. Andere subventionierte Handys sind für das Zuhause-Angebot nicht erhältlich. Während man mit der SIM-Card zunächst in ganz Deutschland telefonieren kann, erkennt das Vodafone-Netz nach zwei bis drei Tagen, zu welcher Funkzelle der Kunde gehört und beschränkt den Dienst entsprechend. Deren Größe kann in Großstädten auf einen Radius von wenigen hundert Metern beschränkt sein. Auf dem flachen Land sind hingegen 35 Kilometer und mehr möglich. (ssu)