VoiceStream mit Umsatzzuwachs und Riesenverlusten

Das amerikanische Mobilfunkunternehmen VoiceStream, das die Deutsche Telekom übernehmen will, hat im Jahr 2000 rund 2,1 Milliarden US-Dollar Verlust gemacht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Das amerikanische Mobilfunkunternehmen VoiceStream Wireless, das die Deutsche Telekom für rund 34 Milliarden US-Dollar (72,4 Mrd. DM/37 Mrd. Euro) übernehmen will, hat im Jahr 2000 seinen Umsatz kräftig um 301 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar gesteigert. Die Gesellschaft hat aber einen noch stärkeren Verlustanstieg verbucht. Die roten Zahlen erreichten 2,1 Milliarden US-Dollar gegenüber 455 Millionen US-Dollar im Vorjahr.

"In den vergangenen zwölf Monaten hat sich VoiceStream von einem regionalen Mobilfunkbetreiber zu einem landesweiten Anbieter gewandelt", betonte VoiceStream-Chef John Stanton. Er verwies auf die Übernahme der Mobilfunkfirmen Omnipoint und Aerial sowie die Übernahme von Joint-Venture-Anteilen von Cook Inlet. VoiceStream ist auch dabei, die Mobilfunkfirma Powertel für sechs Milliarden US-Dollar zu kaufen. VoiceStream hatte zum Jahresende rund 3,9 Millionen Kunden.

Das Unternehmen hat auch bei der jüngsten staatlichen Auktion in Washington wichtige neue Mobilfunklizenzen erworben. VoiceStream kann in Zukunft potenziell mehr als 272 Millionen Amerikaner erreichen oder 92 Prozent der US-Bevölkerung. Die Powertel hat ihr Einzugsgebiet im Südosten der USA. Die Fusion mit der Deutschen Telekom werde das Betriebskapital bringen, um sicherzustellen, dass der Voice-Stream-Dienst weiterhin einer der gefragtesten Telekomdienste bleibe, betonte Stanton.

Die VoiceStream- und Powertel-Aktionäre werden am 13. März über die Fusion mit der Deutschen Telekom abstimmen. Der Zusammenschluss soll nach Darstellung von VoiceStream im Juni über die Bühne gehen.

Die für den Telekommunikationssektor zuständige US-Aufsichtsbehörde FCC (Federal Communications Commission) untersucht die geplante Übernahme durch die Deutsche Telekom noch. Es hatte wegen der staatlichen Beteiligung an der Deutschen Telekom in Washington zeitweise heftige politische Opposition gegen die Übernahme von VoiceStream gegeben.

VoiceStream hat im vierten Quartal 2000 den Umsatz auf 650 Millionen US-Dollar erhöht gegenüber 164 Millionen US-Dollar im entsprechenden Vorjahresabschnitt. Es fiel allerdings ein riesiger Quartalsverlust von 807 (152) Millionen US-Dollar an. VoiceStream hat im Schlussquartal 602.000 neue Kunden angeworben.

VoiceStream hat mit der America Online Inc. (AOL) ein Abkommen zur Verwendung des populären Instant Messaging Service und anderer AOL-Dienste für seinen Mobilfunk-Internet-Service abgeschlossen, teilte das Unternehmen weiter mit. (dpa) / ()