Voilà: Blinkenlights in Paris

Bei der zweiten Installation des Chaos Computer Club, einer per Scheinwerfer animierten Hausfront, kann unter anderem Tetris gespielt werden.

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Vom 12. September 2001 bis zum 23. Februar dieses Jahres verwandelte der Chaos Computer Club (CCC) ein Hochhaus am Berliner Alexanderplatz bei der Aktion Blinkenlights in ein Display. Im kommenden Monat gibt es erneut eine Installation, und zwar vom 25. September bis zum 6. Oktober in Paris auf der Fassade der Bibliothèque nationale de France.

Während bei der ersten Aktion einige Animationen liefen, Liebesbriefe angezeigt wurden und per Handy Pong gespielt werden konnte, gibt es bei der kommenden Aktion unter anderem die Möglichkeit, sich im klassischen Computerspiel Tetris zu beweisen. Die Entwicklung ging nämlich weiter: Während bei der vorigen Aktion 144 Scheinwerfer in den Fenstern das Hochhaus in eine monochrome Matrix von 8 mal 18 Pixel verwandelten, fügen sich diesmal 26 Fenster auf 20 Etagen zu einem 520-Pixel-Bildschirm zusammen.

Das Blinkenlights-Team lädt dazu ein, durch das Einsenden von Animationen an der Installation teilzuhaben. Dafür können sich Interessierte das Programm ArcadePaint herunterladen oder mit einem beliebigen anderen Programm GIF-Animationen erstellen und den Machern zukommen lassen.

Die Animationen sollen diesmal wesentlich komplexer sein, denn es sollen auch Graustufen dargestellt werden können. Die mechanischen Relais der ersten Installation wurden durch eine Kombination aus selbstentwickelten Steuercomputern (Matrix Control Units) und Halbleiterrelais ersetzt. Da die Etagen in der Bibliothek hermetisch getrennt sind, werden 20 Steuercomputer eingesetzt. Die Pixeldaten verteilt ein weiterer Computer ("Chaos Control Center").

In jedem Fenster stehen zwei Strahler, damit ihr Format klar erkennbar ist und auch noch geringere Leuchtstärken erkennbar sind. Daraus ergeben sich 1.040 einzelne Strahler, die paarweise angesteuert werden.

Auch die Software wurde weiterentwickelt. Das Blinkenlights Chaos Control Center verfügt nun über ein Plug-in-System, das den Betrieb mehrerer Spiele erlaubt und theoretisch Dritten das Erstellen von Spielen ermöglicht. Interessierte können sich per E-Mail an den CCC wenden. (anw)