Von Touch bis Shuffle: Apple bringt neue iPods
Der iPod lebt: Nach knapp drei Jahren hat Apple am Mittwoch einen neuen iPod touch veröffentlicht, der sich jetzt am iPhone 6 orientiert. Auch die altgedienten iPod-Modelle nano und shuffle wurden aktualisiert, jedoch nur äußerlich.
Fast drei Jahre nach der bislang letzten nennenswerten Aktualisierung hat sich Apple wieder dem iPod gewidmet: Der am Mittwoch neu vorgestellte iPod touch bleibt äußerlich nahezu unverändert, bringt aber überfällige interne Neuerungen. Ebenso wie das iPhone 6 setzt der iPod touch nun auf Apples 64-Bit-Chip "A8" und soll damit auch eine deutlich verbesserte Grafikleistung bieten. Der Vorgänger aus dem Jahr 2012 unterstützt noch keine 64-Bit-Apps.
Mit iOS 9 haben Entwickler erstmals die Option, ihre Apps auf 64-Bit-Geräte zu beschränken, um damit weniger leistungsfähige Hardware auszuklammern. Darunter fällt beispielsweise auch das erste iPad mini mit A5-Prozessor, das der Hersteller inzwischen aus dem Programm genommen hat, sowie das iPhone 5c im bunten Plastik-Gehäuse. iOS 9 läuft auch noch auf der älteren fünften iPod-touch-Generation, die Apple bislang verkauft hat.
Mit dem neuen A8-System-on-Chip (SoC) gibt auch der M8-Koprozessor in der iPod-touch-Modellreihe sein Debüt. Er erfasst kontinuierlich die Bewegung des Gerätes, um beispielsweise Schritte sowie andere Aktivitäten zu ermitteln, ohne dafür den akkuhungrigen Haupt-Prozessor durchgängig zu bemühen. Ob Apple wie beim iPhone 6 nun 1 GByte RAM im iPod touch verbaut, bleibt vorerst offen – der Konzern macht keine Angabe zum Arbeitsspeicher.
Die neue rückseitige 8-Megapixel-Kamera bietet den vom iPhone bekannten Zeitlupen-Modus für Videoaufnahmen sowie den "Burst-Mode" für schnelle Foto-Serienaufnahmen. Die Kamera auf der Vorderseite wurde laut Apple ebenfalls überarbeitet, um "noch bessere Selfies" zu schießen. Gehäuse- und Bildschirmgröße bleiben unverändert: Das 4"-Display hat weiterhin die Auflösung von 1136 x 640 Pixel.
Schnellere Funkverbindung
Die WLAN-Anbindung des neuen iPod touch sei dreimal schneller als zuvor, teilte das Unternehmen mit, 802.11ac wird jetzt ebenfalls unterstützt. Im Unterschied zum iPad ist der iPod touch rein als WLAN-Gerät erhältlich, eine Mobilfunkvariante gibt es nicht. Der neue iPod touch setzt als erstes Apple-Produkt auf Bluetooth 4.1, die bisherige Handschlaufe "Loop" fällt mitsamt der Befestigung an der Rückseite weg.
Apple bietet den iPod touch weiterhin mit 16, 32 sowie 64 GByte Speicherplatz an. Erstmals ist zudem ein 128-GByte-Modell im Programm. Der Einstiegspreis beträgt unverändert knapp 230 Euro, das 32-GByte-Modell kostet 279 Euro, der 64er iPod touch 339 Euro. Der Preis des neuen Spitzenmodells mit 128 GByte liegt bei knapp 450 Euro, es wird nur über die hauseigenen Verkaufskanäle des Herstellers vertrieben.
Bei iPod nano und iPod shuffle bleiben die Neuerungen auf das Äußere begrenzt: Sie sind – ebenso wie der iPod touch – in neuen Farben erhältlich, darunter ein dunkleres Blau, Pink, Gold, Space-Grau und Silber. Apple bietet außerdem weiterhin die rote Product-Red-Edition an. Die neuen Varianten von iPod nano und iPod shuffle unterstützten den Streaming-Dienst Apple Music nicht.
iPod spielt nur noch untergeordnete Rolle
Zwar dürfte der iPod Apple immer noch einen Jahresumsatz im einstelligen Milliardenbereich einbringen, im Vergleich mit den Umsätzen der anderen Produktkategorien spielt das Gerät jedoch kaum mehr eine Rolle. Der Konzern führt den iPod in den Geschäftszahlen inzwischen nicht mehr einzeln auf, ebenso verschwand die Produktreihe nach über einem Jahrzehnt von ihrer prominenten Position in der Hauptnavigation auf apple.com. (lbe)