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Vor der IFA: Elektronikbranche im Corona-Boom

Kurz vor der IFA, die im Corona-Jahr 2020 als "Special Edition" stattfinden soll, freut sich die Elektronikbranche über eine unerwartete Belebung des Geschäfts.

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Findet 2020 ohne großes Publikum statt: Die IFA in Berlin.

(Bild: IFA)

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Der Markt für Heim-Elektronik gehört zu den Gewinnern der Coronakrise. Die Branche konnte nicht nur die Umsatz-Rückgänge der Vorjahre stoppen, sondern den Trend umkehren. Im ersten Halbjahr 2020 legte der Umsatz um 5,3 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro zu, wie aus aktuellen Zahlen des IFA-Veranstalters GFU hervorgeht.

Diese positive Entwicklung sei darauf zurückzuführen, dass Produkte in den Bereichen Unterhaltung, Homeoffice und Küchenausstattung in Corona-Zeiten besonders nachgefragt würden, teilte die GFU am Dienstag mit. Mit den Marktzahlen der GFU wird traditionell die IFA-Woche eingeläutet, die in diesem Jahr aber anders aussieht als gewohnt: Die IFA 2020 findet aufgrund des wegen der Coronavirus-Pandemie erlassenen Verbots von Großveranstaltungen nur als "Special Edition" und ganz ohne fachfremdes Publikum statt.

Die Coronavirus-Pandemie hat demnach vor allem dem PC-Bereich einen kräftigen Impuls gegeben. Homeoffice und Heimunterricht haben die Nachfrage nach PCs, Notebooks und Monitoren deutlich wachsen lassen. Im ersten Halbjahr wuchs der Absatz von PCs laut GFU um gut 12 Prozent, der von Notebooks um fast 30 Prozent und Monitore legt um über 45 Prozent zu. Das schlägt sich auch im Umsatz des Segments nieder. Auch die Spielkonsolen mit verzeichnen mit einem Plus von 24 Prozent auf 178 Millionen Euro deutliche Zuwächse. Die GFU führt auch das auf die Folgen der Corona-Pandemie zurück, weil viele junge Erwachsene und Schüler zu Hause bleiben mussten.

Im ersten Halbjahr 2020 gingen auch wieder mehr Fernsehgeräte über den Ladentisch. 3,1 Millionen Fernseher wurden verkauft, das sind knapp 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz mit TV-Geräten stieg im Jahresvergleich um 3,6 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Parallel zu der in Corona-Zeiten gewachsenen Nachfrage sank der durchschnittliche Verkaufspreis eines Fernsehers nur um gut 1 Prozent auf 557 Euro, weshalb nach GFU-Angaben "erstmals seit Längerem wieder ein Umsatzwachstum im deutschen TV-Markt verzeichnet werden" konnte.

Der Absatz von Smartphones ging leicht auf 9,7 Millionen Geräte zurück, dank des um knapp 5 Prozent auf 510 Euro gestiegenen Durchschnittspreises weist das Segment ein Umsatzplus von 3 Prozent auf 5 Milliarden Euro auf. Anhaltendes Wachstum zeigen Wearables wie Fitnesstracker und Smart Watches. Im ersten Halbjahr wurden in Deutschland knapp 2,6 Millionen Wearables verkauft, das waren 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Wegen des leicht auf 165 Euro gesunkenen Durchschnittspreises verzeichnet die GFU ein Umsatzwachstum von knapp 7 Prozent auf 427 Millionen Euro.

Das Segment "Home Audio" verzeichnete hingegen ein Umsatzminus von 7,5 Prozent auf 433 Millionen Euro. Mit einem Umsatzwachstum von über 16 Prozent auf 645 Millionen Euro setzte dagegen die Produktsparte Audio-/Video-Zubehör ihren Wachstumskurs auch im ersten Halbjahr 2020 deutlich fort.

Vor dem Ausbruch der Pandemie hatte die Branche noch mit schlechten Zahlen gerechnet. "Der Markt für Home Electronics konnte während der Corona-Pandemie von einer erhöhten Nachfrage profitieren", erklärte GFU-Aufsichtsratschef Kai Hillebrand. "Entsprechend entwickelte sich der Umsatz im ersten Halbjahr mit einem Zuwachs um mehr als fünf Prozent entgegen früherer Prognosen positiv. Grund dafür ist eine stärkere Fokussierung der Kunden auf ihr Zuhause." Auch wenn die GFU unter Verweis auf die unsichere Corona-Lage keine Prognose für das Gesamtjahr wagt, ist die angesichts der immer noch großen Nachfrage "vorsichtig optimistisch hinsichtlich einer weiterhin positiven Entwicklung".

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