Vorab-Informationen zum Opteron-Blade-Server von Sun

Auf der Sun-Webseite sind erste Informationen zum neuen Blade-Server-System "Andromeda" aufgetaucht, das heute abend vorgestellt werden soll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 44 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Bild 1 [213 x 314 Pixel @ 45,8 KB]

Den schnell wachsenden Markt der Blade-Server bedient Sun zurzeit nur mit den Netra-Geräten für Telekommunikationsfirmen – Blades für allgemeine Anwendungen, wie sie Dell, Fujitsu Siemens, HP, Blade-Marktführer IBM, Rackable Systems und einige kleinere Firmen anbieten, hatte Sun einige Zeit lang nicht im Angebot. Mit "Andromeda" päsentiert Sun heute abend um 19.30 Uhr MESZ nun ein flexibel konfigurierbares Blade-Server-Chassis, das auf 19 Rack-Höheneinheiten bis zu 10 Quad-Opteron-Blades mit Dual-Core-Prozessoren der Opteron-800-Familie unterbringt. Die ausdrückliche Erwähnung der Bezeichnung "Opteron 800" deutet darauf hin, dass Sun noch nicht die in den nächsten Wochen erwarteten "Stepping-F"-Opterons mit DDR2-Speichercontroller verwendet, die wohl mit vierstelligen Typennummern (Opteron 1000/2000/8000) kommen.

Bild 2 [250 x 310 Pixel @ 44,3 KB]

Von der CPU-Packungsdichte her kann Andromeda nicht mit anderen Blade-Systemen konkurrieren; HP bringt beispielsweise mit dem neuen c-Class-BladeSystem bis zu 128 Dual-Core-Xeons in einem 42-HE-Rack unter; weil nur zwei der Andromeda-Chassis in ein solches Rack passen, sind es bei Sun "lediglich" 80 Dual-Core-Opterons. Dafür handelt es sich aber nicht wie bei HP um 64 Zwei-Sockel-Maschinen, sondern um 20 Vier-Sockel-Server.

Pro Prozessor bieten die Andromeda-Blades vier Speicherriegel-Steckplätze, die – jeweils mit 4-GByte-RDIMMs bestückt – bis zu 64 GByte Hauptspeicher pro Server ermöglichen. Zwei Hotswap-Schächte nehmen 2,5-Zoll-Festplatten mit SAS- oder SATA-Interface auf. Details über den verwendeten Chipsatz nennt Sun nicht.

Eine 3D-Präsentation der Andromeda-Server auf der Sun-Webseite enthüllt noch weitere technische Details. Demnach sind die einzelnen Blades per PCI Express mit einer Midplane verbunden, die wiederum auf der Blade-Chassis-Rückseite eingebaute Ein-/Ausgabemodule anbindet. Das spricht dafür, dass Sun auf PCI Express Advanced Switching (PCI EAS) setzt, also Umwege über InfiniBand oder andere Interconnect-Verfahren vermeidet. Insbesondere sollen auch Netzwerk-, SAN- oder Storage-Adapter in PCIe-ExpressModule-Bauform verwendet werden können, die sich im laufenden Betrieb tauschen lassen.

Bild 3 [250 x 198 Pixel @ 25,9 KB]

Auf der heutigen Veranstaltung in San Francisco wird Sun vermutlich auch den Acht-Sockel-Server Fire X4600 vorstellen, der bereits in dem HPC-Cluster Tsubame in Tokio zum Einsatz kommt. Dieses unter dem Codenamen "Galaxy4" entwickelte Acht-Opteron-System mit bis zu 16 Prozessorkernen hätte nach inoffiziellen Roadmaps (die auf tschechischen und slowakischen Sun-Webseiten zu finden sind) bereits Ende 2005 eingeführt werden sollen – auch das spricht dafür, dass Sun noch nicht auf die neuesten Opteron-Versionen setzt. Die in dieser Roadmap ebenfalls erwähnten Galaxy1- (Fire-X4100-) und Galaxy2- (Fire-X4200-)Ausführungen mit PCI-Express-Ports sind bisher ebenfalls noch nicht auf dem Markt, die beiden Server verwenden ausschließlich den AMD-8000-Chipsatz mit PCI-X-Bussen. Der ebenfalls im Herbst 2005 vorgestellte Aquarius (Fire X2100) für einen Opteron-100-Prozessor im Sockel-939-Gehäuse arbeitet mit dem Nforce4-Chipsatz von Nvidia, der PCIe und PCI unterstützt (aber nicht PCI-X).

Bild 4 [250 x 170 Pixel @ 9,8 KB]

US-Medien berichten auch, dass Sun heute einen Storage-Server namens Fire X4500 (Codename Thumper) vorstellen will, der zwei Dual-Core-Opterons und bis zu 48 SATA-Festplatten Platz bietet.
(ciw)