Vorbereitungen für das Internet Governance Forum laufen an

Die Vereinten Nationen laden zu einem Treffen, bei dem Themen und Struktur des auf dem Weltgipfel der Informationsgesellschaft beschlossenen IGF diskutiert werden sollen.

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Von
  • Monika Ermert

Die Vereinten Nationen laden zu einem vorbereitenden Treffen für das vom Weltgipfel der Informationsgesellschaft (WSIS) in November 2005 beschlossene Internet Governance Forum (IGF). Das teilte der Schweizer Diplomat Markus Kummer, Sekretär der von UN-Generalsekretär Kofi Annan während des WSIS eingerichteten Working Group on Internet Governance (WGIG), mit. Bei dem offenen, von Annans WSIS-Sonderbeauftragten Nitin Desai geleiteten Treffen in Genf sollen Themen und Struktur des IGF diskutiert werden, heißt es auf der für das Forum eingerichteten Website. Die kurzfristige Einladung trägt auch dem Umstand Rechnung, dass laut den in Tunis von Regierungen unterzeichneten Dokumenten das erste IGF-Treffen bereits im zweiten Quartal 2006 stattfinden soll.

Das IGF soll politische Fragen der Netzverwaltung diskutieren, um "die Nachhaltigkeit, Robustheit, Sicherheit, Stabilität und Weiterentwicklung des Internet zu stärken". Dabei soll man sich vorzugsweise der Themen annehmen, die noch nicht von anderen Organisationen geregelt werden und auch eine gewisse koordinierende Funktion zwischen den verschiedenen, mit Internetfragen betrauten staatlichen und privaten Organisationen übernehmen. Zwar gestand man der IGF vor allem auf Druck der USA lediglich eine beratende Funktion zu, allerdings soll sie durchaus Empfehlungen für neu entstehende Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Internet aussprechen und "unter anderem" das Thema Internetressourcen diskutieren.

Auch das Thema DNS-Verwaltung und ICANN, das die USA gerne für vorerst erledigt erklärt hätten, ist damit nicht völlig vom Tisch. Das Auslaufen des Vertrags zwischen dem US-Handelsministerium und ICANN im September dürfte von der IGF sehr genau beobachtet werden, wenn internationale Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Industrie sich bis dahin wie geplant schon bei einem ersten Treffen in Athen zusammengerauft haben. Das IGF soll laut den WSIS-Beschlüssen dann auch für eine raschere Verbreitung des Internet und für ein Mehr an Mitsprache in der Netzpolitik für Internet-Späteinsteiger sorgen.

Zum zweiten Weltgipfel der Informationsgesellschaft siehe auch:

(Monika Ermert) / (anw)