Vorgehen gegen Rohingya: Myanmar stellt in Krisenregion Internet ab

Die Regierung in Myanmar hat Teilen der Region Rakhine erneut das Internet abgedreht. Es ist nicht das erste Mal.

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Vorgehen gegen Rohingya: Myanmar stellt in Krisenregion Internet ab

(Bild: Sunshine Studio/Shutterstock.com)

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  • dpa

Die von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführte Regierung von Myanmar hat in weiteren Teilen der Krisenregion Rakhine das Internet abstellen lassen. Die Regierung habe das mit Anforderungen der Sicherheit und öffentlichem Interesse begründet, die Maßnahme sei auf drei Monate begrenzt, teilte der Netzwerkbetreiber Telenor mit.

Dem Militär von Myanmar wird in Rakhine ein Völkermord an der muslimischen Minderheit der Rohingya vorgeworfen. Im Januar hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag das südostasiatische Land zu Sofortmaßnahmen zum Schutz der Minderheit verpflichtet. Seit der Verfolgung der Rohingya steht Aung San Suu Kyi international in der Kritik.

Einige Gegenden in der an Bangladesch grenzenden Krisenregion sind bereits seit mehr als sieben Monaten vom Internet abgeschnitten. Die nun betroffenen Regionen waren laut Telenor bereits von Juni bis August 2019 offline. Menschenrechtler befürchten, dass die Sperre zumindest zum Teil der Zensur dient. Die Vereinten Nationen sahen sich in ihrer Hilfe dadurch behindert.

Mehr als 700.000 Menschen waren vor allem im Jahr 2017 vor der Gewalt in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Zuletzt starben im Januar zwei Rohingya-Frauen unter Beschuss, was dem Militär von Myanmar angelastet wurde. Das Militär wies das zurück. (mho)