W3C schlägt Datenbank-API ohne SQL vor

In seinem ersten Working Draft für eine Datenbank-API im Browser setzt das W3C auf einen Mix aus traditionellen relationalen Konzepten und simpler Schlüssel-Wert-Speicherung.

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Von
  • Christian Kirsch

Kurz nach der Veröffentlichung eines Working Drafts für das lokale Speichern von Schlüssel-Wert-Paaren im Browser (Webstorage) bringt das W3C ein Dokument für anspruchsvollere Datenbank-Anforderungen heraus. Die WebSimpleDB-API definiert Browser-Funktionen, die geordnetes Auslesen der Werte, sowie effizientes Suchen und das Speichern mehrerer Werte zu einem Schlüssel ermöglichen sollen.

Die API verwendet Konzepte wie Primärschlüssel, Transaktionen und Entities, die von großen Datenbanken bekannt sind. Sie beschreibt jedoch ebenfalls nur eine Schlüssel-Wert-Zuordnung und kennt keine Datentypen, wie sie Datenbanken üblicherweise verwenden. Bei Primärschlüsseln weicht das W3C vom Üblichen ab, indem es das Einfügen eines Datensatzes mit einem bereits vorhandenen Key erlaubt, der den ersten überschreibt. Indizes können Beziehungen zwischen Tabellen definieren, sodass sich referentielle Integrität gewährleisten lässt.

Mit seinem Konzept unstrukturierter Daten, die in "Entities" versteckt sind, weicht das W3C von älteren Vorschlägen ab, die noch auf SQL setzten. Eine solche Schnittstelle ist bislang nur in der WebKit-Engine vorhanden, die unter anderem Apple in seinem Browser Safari verwendet. Viele Kritiker waren nicht mit der damit verbundenen Festlegung auf eine Abfragesprache und ein (relationales) Datenmodell einverstanden gewesen. Auch grundsätzliche Einwände werden gegen das Speichern von Daten im Browser erhoben. (ck)