Computex

WLAN-Wildwuchs: Hersteller beginnen eigene Verträglichkeitstests

Noch dominiert der Chipsatzhersteller Airgo Networks den Markt für Pre-11n-WLAN-Geräte und profitiert von der unsicheren Standardsituation. Nun wollen Atheros und Broadcom mit eigenen Tests Zweifel an der Interoperabilität ausräumen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Das Rennen um Marktanteile beim nächsten WLAN-Standard 802.11n (bis zu 540 MBit/s brutto) heizt sich auf. Bislang konnte Airgo Networks als Frühstarter die anderen Chipsatzhersteller vor sich her treiben. Nun kommen Konkurrenzprodukte auf den Markt. Da die Arbeit am Standard noch längst nicht abgeschlossen ist, bestehen Zweifel an herstellerübergreifender Kompatibilität. Denn noch müssen die Lösungen als proprietär gelten: Wer heute Pre-11n-WLAN-Geräte mit der Bausteinsorte A erwirbt, wird morgen mit nachgekauften Chipsatz-B-Produkten nicht unbedingt optimalen Durchsatz erreichen.

Solche Zweifel wollen die Airgo-Konkurrenten Atheros und Broadcom mit eigenen Tests ausräumen, die sie im vergangenen Monat mit Entwicklermustern ihrer Chipsätze durchgeführt haben. Die Firmen reden von einem Durchsatz über 100 MBit/s, doch der dürfte sich wie stets nur bei guter Funkverbindung einstellen. Dabei habe man auch nur ausgewählte Pflichtmodi des Standardentwurfs verwendet, also einen kleinsten gemeinsamen Nenner. Die Unternehmen wollen ihre Interoperabilität auf der nächste Woche in Taipei stattfindenden IT-Messe Computex live demonstrieren.

Um solche Kompatibilitätstests kümmert sich sonst der Herstellerverband Wifi Association (WFA) und vergibt bei Bestehen sein Siegel, doch beginnt die WFA ihre Tests erst nach Ratifizierung des Standards. Letztere erfolgt jedoch frühestens 2007 und damit viel zu spät für die Gerätehersteller, die nun auf den Markt drängen. (ea)