iOS 16: Apple präsentiert neue Version auf der WWDC 2022

iOS 16 bringt viel mehr Informationen auf den iPhone-Sperrbildschirm und eine lange Liste an weiteren Neuerungen – von iMessage bis Health.

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(Bild: NYC Russ/Shutterstock.com)

Update
Lesezeit: 4 Min.

iOS soll persönlicher und schlauer werden: Apple hat am Montag auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2022 (siehe Mac & i-Liveticker) einen komplett neuen Sperrbildschirm für iPhones angekündigt, der sich vom Nutzer unter anderem farblich gestalten und konfigurieren lässt. Kleine Status-Widgets bringen zusätzliche Informationen auf den Bildschirm, ohne das iPhone entsperren zu müssen – etwa Wetterdaten oder den nächsten Termin. Außerdem wird es erstmals möglich, mehrere Lockscreens anzulegen und zwischen diesen zu wechseln.

Nutzer sollen obendrein mehr Kontrolle über ihre Benachrichtigungen erhalten und sie wahlweise schnell auf dem Lockscreen ausblenden können. Ein neuer Live-Modus bindet bestimmte Informationen als Live-Ansicht in Mitteilungen ein, etwa den Status einer Essenslieferung oder Sportergebnisse. Apple erweitert außerdem den Fokus-Modus, der künftig auch den Lockscreen anpassen und in Apps eingreifen kann, um beispielsweise im Browser Safari – je nach Konfiguration – nur noch Webseiten mit Arbeits- oder Freizeitbezug einzublenden. Dritt-Entwickler haben die Option, den Fokus-Modus ebenfalls in ihre Apps zu integrieren.

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In der Nachrichten-App wird es mit iOS 16 möglich, iMessages nachträglich zu editieren oder das Senden während eines kurzen Zeitraums (15 Minuten) rückgängig zu machen. Nutzer können außerdem ihre iMessage-Unterhaltungen als ungelesen markieren. Alle drei Funktionen gehören zu den meistgewünschten Funktionsneuerungen für den Messaging-Dienst, betonte Apples Software-Chef Craig Federighi. Das Update integriert SharePlay in Nachrichten, um während der synchronen Wiedergabe von Inhalten parallel chatten zu können. Auch in Apple Mail werden sich E-Mails für kurze Zeit "zurückrufen" lassen, zudem wird es eine Erinnerungsfunktion geben, E-Mails zu einem bestimmten Zeitpunkt neu vorzulegen.

Apples Diktierfunktion steht mit iOS 16 erstmals gleichzeitig mit der Texteingabe per Tastatur zur Verfügung, so dass ein fließender Wechsel der Eingabemodi möglich wird. Die Texterkennung in Bildern (Livetext) funktioniert künftig auch bei Videos und soll beim Kopieren von Textinhalten direkt bestimmte Funktionen wie etwa eine Währungsumrechnung anbieten. Für Entwickler wird es eine Livetext-API geben, um die Texterkennung in ihren Apps zu unterstützen.

iOS 16 (14 Bilder)

iOS 16 enthält eine neue Wallpaper-Galerie für den Sperrbildschirm.

Die neuen Apple Karten (siehe Mac & i Heft 3/22) kommen in weitere Länder, darunter die Schweiz und Frankreich. iOS 16 erlaubt Zwischenstopps bei der Routenplanung. Zudem ist eine tiefere Integration von kontaktlosen Nahverkehrskarten geplant. Entwicklern steht Apples detaillierteres Kartenmaterial zur Einbindung in Apps in Verfügung, auch Bildmaterial aus der Umsehen-Funktion – Apples Street View – kann dann in anderen Apps verwendet werden.

Apple erweitert außerdem die Familienfreigabe, mit der sich Inhalte und bestimmte iCloud-Dienste mit bis zu fünf Familienmitgliedern teilen und nutzen lassen. Künftig wird es auch eine geteilte iCloud-Fotobibliothek geben, stellte Apple in Aussicht – ebenso wie Verbesserungen rund um Bildschirmfreigabe und Kindersicherung. Tabgruppen in Safari lassen sich ebenfalls mit der Familie teilen.

iOS 16 kommt mit einer überarbeiteten Home-App zur Steuerung der HomeKit-Heimautomatisierung. Informationen aus Smart-Home-Geräten können auch direkt auf dem Lockscreen angezeigt werden. Apple unterstrich nochmals die Unterstützung des neuen Standards Matter, an dem auch viele andere Hersteller beteiligt sind.

Apples CarPlay soll erheblich tiefer in Autos integriert werden, um auch die Steuerung von Fahrzeugfunktionen zu ermöglichen wie Klimaanlage oder Radio. Fahrzeugdaten wie Geschwindigkeit, Tankfüllung oder die Routenplanung können dann ebenfalls in CarPlay angezeigt werden. Die Darstellung unterstützt auch Displays, die beispielsweise die Instrumententafel der Autohersteller ersetzen, hier soll eine umfassende Tachokonfiguration möglich werden. Laut Apple sind unter anderem Mercedes, Audi und Porsche mit an Bord, die künftig Neufahrzeugen damit ausrüsten könnten – aber wohl frühestens ab Ende 2023.

Auch für Nutzer ohne Apple Watch soll in iOS 16 Apples Fitness-App erscheinen und ein Tracking von Schritten und Kalorienverbrauch (etwa über Workouts in Dritt-Apps) ermöglichen. Das macht auch das Teilen der Aktivität mit Freunden möglich, wie es Apple-Watch-Nutzer bereits kennen. Die Health-App unterstützt dann auch Medikation und liefert Erinnerungen zur Medikamenteneinnahme. Neue Bedienungshilfen wie die Live-Untertitelung von Video-Calls hatte Apple schon im Vorfeld gezeigt.

Update

Eine weitreichende Neuerung hat Apple für Apple Pay vorgestellt, vorerst allerdings nur in den USA. Statt gleich zu zahlen, wird eine aufgeteilte Zahlung bei Online-Shopping möglich – angeblich ohne zusätzliche Kosten. Der Kaufpreis soll dann in vier Raten über sechs Wochen beglichen werden. Apple Wallet unterstützt in Zukunft eine Altersverifikation über einen hinterlegten Ausweis, auch das ist bislang nur in ersten US-Bundesstaaten möglich.

Eine zentrale Neuerung ist Unterstützung für Passkeys – Apples Umsetzung von FIDO2 zur passwortlosen Anmeldung.

iOS 16 erscheint im Herbst und setzt mindestens ein iPhone 8 voraus. iPhone 7 und 6s erhalten das Update demnach nicht.

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(lbe)