WWDC: Der Leopard faucht Vista an

Apple-Chef Steve Jobs hat auf der World Wide Developers Conference das kommende Mac OS X 10.5 alias Leopard gezeigt, das im kommenden Frühjahr erhältlich sein soll.

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Von
  • Andreas Beier

Apple-Chef Steve Jobs hat in seiner Präsentation zur Eröffnung von Apples World Wide Developers Conference (WWDC) – nach der Vorstellung des Mac Pro – den anwesenden Entwicklern auch erste Einblicke in die kommenden Mac-OS-X-Version 10.5 alias Leopard gewährt, die nächstes Frühjahr erhältlich sein soll.

Schon im Foyer des Konferenzzentrums Moscone West in San Francisco werden die Besucher eingestimmt: Riesige Plakate preisen Mac OS X Leopard als Version 2 von Windows Vista an. Auch den Spruch "Hasta la vista, Vista" konnten sich die Plakatgestalter nicht verkneifen.

Hat Apple bei der Vorstellung von Mac OS X 10.4 alias Tiger Microsoft noch geraten, möglichst viele Tiger-Features für Windows Vista zu kopieren, hält man sich bei Leopard etwas bedeckt und will nicht alle Neuerungen zeigen. Ein Schelm, wer jetzt denkt, dass sie noch nicht weit genug gediehen sind.

Leopard wird 64-Bit-Anwendungen unterstützen – auch mit grafischer Bedienoberfläche. Bisher ließen sich nur Unix-Befehslzeilenprogramme ohne grafische Oberfläche 64-bittig erstellen. Alte 32-Bit-Programme sollen parallel zu neuer 64-Software laufen können. Apples Boot Camp, ein Assistent der beim Einrichten der Festplatte für die Windows-Installation hilft, gehört zum Lieferumfang.

Ein Backup-Mechanismus namens Time Machine kann auf anderen Festplatten oder auf Servern eine Datensicherung anlegen. Anwendungen können sich die Dienste von Time Machine dienstbar machen. Eine Versionsverwaltung erlaubt das Suchen auch in älteren Versionen von Dateien.

Mit "Spaces" steuert Apple nun seinem Betriebssystem einen virtuellen Desktop-Manager bei, wie ihn Unix-Anwender schon seit langem kennen. Die Desktop-Suche Spotlight durchsucht nun Daten auch auf anderen Macs – ausreichende Berechtigungen vorausgesetzt.

Das Erstellen der mit Tiger eingeführten Widgets soll unter Leopard die Entwicklungsumgebung DashCode erleichtern. Sie bringt häufig gebrauchte Bedienelemente, etwa ein Suchfeld, bereits mit. Diese lassen sich per Drag&Drop in eigene Widgets integrieren. Außerdem lassen sich beliebige Teile von Webseiten in Widgets umwandeln. Bei der Präsentation etwa hat Steve Jobs die Bestseller-Liste der New York Times in ein Widget verwandelt.

Apple Mail hat für Leopard eine Notizfunktion und Aufgabenlisten gelernt. Jede eingegangene Nachricht lässt sich in eine Aufgabe umwandeln. Der Terminkalender iCal sorgt für die pünktliche Erinnerung daran.

iChat wird ebenfalls ausgebaut: Über Reiter lassen sich nun mehrere parallele Chats führen. iChat Theater ermöglicht, Keynote-Präsentationen, iMovie-Filme oder Diashows aus iPhoto an Chat-Partner zu senden. Wie bei einem Bluescreen erlaubt es iChat, Gesprächspartnern das eigene Bild vor einem beliebigen Hintergrund (Bild oder Video) zu präsentieren, Apple-Vize Phil Schiller war während der Demo etwa auf dem Mond.

Zu Apples World Wide Developers Conference siehe auch: