"Wall Street Journal" veröffentlicht vollständiges Interview mit Tim Cook

In dem Gespräch äußert sich der Apple-Chef unter anderem zu Googles Verkauf von Motorola und "enormen Summen", die man in die Macs der Zukunft stecken werde.

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Tim Cook bei einem Interview.

(Bild: dpa, Asa Mathat/All Things Digitall/Archiv)

Nach Auszügen am Freitag hat das Wall Street Journal nun das gesamte Interview mit Apple-Chef Tim Cook veröffentlicht, das das Wirtschaftsblatt in der vergangenen Woche führen konnte. Neben den bereits bekannten Aussagen finden sich neue Statements unter anderem zum Status des Mac. So betonte Cook, man habe den Mac "nicht aufgegeben", obwohl "viele andere" sich derzeit aus dem PC-Markt zurückziehen würden. "Wir geben weiterhin enorme Summen für tolle Leute und die Macs der Zukunft aus." Es seien "wirklich coole Dinge" in diesem Bereich zu erwarten. Wer einen PC wolle, solle künftig einen Mac wollen.

Zum schnellen Verkauf von Googles Handy-Tochter Motorola Mobility sagte Cook, dies habe ihn nicht überrascht. Es sei "eine logische Transaktion" gewesen. Google habe etwas verkauft, das Geld verliere und hinter dem der Konzern nicht stehe. "Ich glaube, es ist wirklich schwer, Hardware, Software und Dienste zu produzieren und das alles miteinander zu verbinden." Dies mache Apple "so besonders".

Cook äußerte sich auch zum wachsenden Android-Marktanteil, der von manchem Beobachter wie die Windows-Übermacht gegenüber dem Mac gewertet wird. Vielen sei nicht klar, dass es nicht ein einheitliches Android-System gebe. "Android ist wie Europa. Europa ist ein Name, den sich jemand für Amerikaner ausgedacht hat, die nicht verstehen, dass Europa aus vielen Ländern besteht und nicht wie die Vereinigten Staaten ist." Android sei "viele Dinge". "Wie viele Leute, die einen Kindle nutzen, wissen denn, dass sie Android verwenden? Und Sie sehen ja, was beispielsweise Samsung macht, die packen immer mehr Software obendrauf." Windows sei dagegen ein einheitliches System gewesen.

Forderungen, das Aktienrückkaufprogramm zu beschleunigen, entgegnete Cook, man schaue sich dies regelmäßig an und habe die Ausgaben für Dividenden und Rückkäufe 2013 "mehr als verdoppelt". Man wolle aber gleichzeitig flexibel bleiben. Apple habe in den vergangenen 15 Monaten insgesamt 21 Firmen gekauft. Das hänge man nicht an die große Glocke. Man schaue sich auch große Firmen an und schließe nicht grundsätzlich aus, eine solche zu erwerben. Es gehe aber darum, dass ein Unternehmenskauf richtig sei für Apples Zukunft. Man erwerbe nichts, "nur um groß zu sein". (bsc)