Warm und kalt: Die Bilder der Woche (KW 4)

Bilder erscheinen mal warm, mal kalt. Wie diese Stimmung entsteht, ist oftmals klar, manchmal muss man ein bisschen um die Ecke denken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen

(Bild: Carl-Peter Herbolzheimer)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Tom Leon Zacharek

Die Bilder dieser Woche zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass man Wärme oder Kälte direkt sehen, in manchen Szenen sogar fast spüren kann. Dies liegt an der Umgebung, aber auch an Eigenschaften, die man nicht direkt entdeckt.

c't Fotografie 3/24

Eine warme Abbildung benötigt das richtige Licht, egal ob weiche und direkte Sonneneinstrahlung. Gleiches gilt für Kälte, dabei ist jedoch eine andere Farbtemperatur des Lichts im Spiel. Wird die Jahres- oder Tageszeit sichtbar, vermittelt diese ebenfalls eine bestimmte Stimmung.

Gesamtbelichtungszeit: 65x240 sec (4,3h)
Teleskop: TS72 f/6,
Kamera: Touptek ATR3COMS26000KPA

(Bild: .ChristiaN.)

Das erste Bild in dieser Woche ist eine Astroaufnahme von Christian Nagel (.ChristiaN.). Es zeigt den Rosettennebel (NGC 2244 / NGC 2237) in seiner vollen Pracht. Er schrieb uns, dass er in den letzten Monaten nicht viel Glück mit seiner Leidenschaft der Astrofotografie hatte, da der Himmel fast immer bedeckt war. Doch in dieser Nacht stimmte alles: keine Wolken am Himmel und eine Mondphase, in der der Himmel nicht zusätzlich beleuchtet wurde.

Die Aufnahme selbst besteht aus 65 Einzelaufnahmen, die aus insgesamt 4,3 Stunden Bildmaterial aus zwei Nächten ausgewählt wurden. Als Aufnahmegerät diente eine spezielle Astrokamera, deren Sensor auf -15 Grad Celsius gekühlt wurde, um das Rauschen zu reduzieren. Außerdem wurde ein Refraktor-Teleskop mit einer Brennweite von 430 Millimetern verwendet.

(Bild: 35mm)

Die Makroaufnahme einer Feldwespe von 35mm strahlt in warmen Tönen. Diese Insekten sind vor allem im Sommer unterwegs. Die warme Sonne dieser Jahreszeit beeinflusst das Foto stark, so sticht der Hintergrund durch die hell angestrahlte, leuchtende grüne Vegetation hervor.

Die Feldwespe baut ihre Nester aus einem papierähnlichen Material, das aus Pflanzenfasern besteht und von den Wespen mit Speichel vermischt wird. Ein Nest ist nicht besonders groß und umfasst nur 50 bis 150 Tiere.

Canon EOS R6 | 135 mm | ISO 640 | f/1.8 | 1/800 s

(Bild: kmans)

Kühl, aber gemütlich wirkt das Bild Kater im Winter von kmans. Das Fass, in dem das Tier sitzt, scheint diesem in der kalten Jahreszeit als Beobachtungsposten zu dienen. Es könnte ja sein, dass sich trotz der niedrigen Temperaturen doch eine Maus herauswagt. Die Unschärfe im Hintergrund betont den Kater und verleiht der Szene Tiefe. Das ist der Vorteil eines 135-Millimeter-Objektivs mit Blende f/1.8.

(Bild: Joachim Kiner)

Auf dem Bild Eiszeit von Joachim Kiner ist die Kälte schon auf den ersten Blick zu spüren, auch im Titel. Die bunten Boote in der weißen Winterlandschaft liefern schöne Kompositionsmöglichkeiten. Der Fotograf schrieb uns, dass das Bild vor nunmehr sieben Jahren im Januar 2017 entstanden ist. Damals herrschte mehrere Nächte lang extremer Frost, was die Aufnahme zu einer Herausforderung machte. Das Objektiv beschlug beim Herausnehmen aus der Tasche und die zitternden Hände machten die Stabilisierung in der Kamera zu einer willkommenen Hilfe.

Fujifilm X-T20 | 35 mm | ISO 200 | f/2.0 | 1/1400 s

(Bild: BerndBA)

Twilight Zone von Bernd Schwarzmann (BerndBA) wirkt wie an einem Sommertag aufgenommen. Das liegt vor allem an den Pflanzen, die das Motiv umgeben, und dem Gegenlicht. Der Fotograf war am Main-Donau-Kanal spazieren, als ihm diese Szene auffiel. Die Unterbelichtung wurde bewusst gewählt, in der Nachbearbeitung in Schwarzweiß umgewandelt und leicht abgedunkelt. So wirkt das Motiv trotz der Jahreszeit eher kühl.

Sony Alpha 7 III | 182 mm | ISO 200 | f/9.0 | 1/500 s

(Bild: NAlois)

Das Bild Ein Sonnenstrahl von Alois Nagl (NAlois) entstand am Ende einer Wanderung im Gebiet der Sterntaler Filze bei Bad Feilnabach. An diesem Morgen brach die Sonne nur selten durch die Wolkendecke. Auf dem Rückweg zum Parkplatz erschien sie dann doch und so entstand diese Aufnahme mit einem 50-400 mm Objektiv von Tamron.

OM SYSTEM OM-1 | 400 mm | ISO 6400 | f/6.3 | 1/1000 s

(Bild: Carl-Peter Herbolzheimer)

Das Bild Abendliche Sonne von Carl-Peter Herbolzheimer wirkt gerade durch diese schön warm und gemütlich. Die kleine Kohlmeise im Vordergrund ist perfekt getroffen und hebt sich durch die Unschärfe und die auffälligen Farben sehr gut vom Hintergrund ab. Alles in allem ein gelungenes Tierporträt.

Alle "Bilder des Tages" der vergangenen Woche finden Sie in unserer Bilderstrecke:

Die Bilder der Woche (KW 4) (7 Bilder)

Samstag: Der Rosettennebel (NGC 2244 / NGC 2237) (Bild: .ChristiaN.)

(cbr)