Warner Music will mehr Geld von "Guitar Hero"
Angesichts der großen Beliebtheit von Musikspielen wie "Guitar Hero" oder "Rock Star" fordert das Major Label mehr Geld für die Lizenzierung seiner Musik an die Spielebranche.
Die Warner Music Group (WMG) wünscht sich mehr Lizenzeinnahmen aus populären Musikspielen wie "Guitar Hero" oder "Rock Star". Die Spielehersteller sollen mehr zahlen, um Titel aus dem Repertoire des Majors nutzen zu können. "Die Summen, die der Musikindustrie gezahlt werden, sind viel zu gering, obwohl die Spiele vollständig von den Inhalten abhängen, die wir besitzen", sagte WMG-CEO Edgar Bronfman laut Medienberichten bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse am gestrigen Donnerstag.
Bronfman verwies auf Erfahrungen mit MTV vor 25 Jahren und später iTunes, deren Geschäftsmodelle vollständig von den Produkten der Musikindustrie abhängig seien. Die Branche müsse aufpassen, dass sich nicht erneut ein System etabliere, in dem sie nicht angemessen bezahlt werde. Warner werde seine Musik nicht mehr an Computerspielhersteller lizensieren, wenn die Lizenzgebühren für die Songs "weit unter ihrem wahren Wert" blieben.
Fraglich ist allerdings, ob dabei alle Majors mitziehen. So dürfte der Medienkonzern Vivendi darauf achten, dass die Töchter Universal Music und Activision Blizzard, das Guitar Hero herausgibt, sich gegenseitig das Leben nicht allzu schwer machen. Zudem ignoriert Bronfmans Kritik einerseits die Eigenleistung von MTV, iTunes und der Spielehersteller, andererseits war die Musikbranche über Jahre mit ihrem etablierten Geschäftsmodell beschäftigt und nicht in der Lage, diese Märkte eigenständig zu erschließen. (vbr)