Warner legt bei EMI-Offerte nach

Der US-Musikriese Warner Music will der umworbenen EMI Group die Einwilligung in eine Übernahme mit zusätzlichen 100 Millionen Pfund versüßen und ist offenbar zuversichtlich, dafür auch den Segen aus Brüssel zu erhalten.

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Der US-Musikkonzern Warner Music hat Medienberichten zufolge sein Angebot für den Konkurrenten EMI kräftig nachgebessert. Wie die Sonntagsausgabe der englischen Times berichtete, will Warner die umworbenen Briten mit einem Extra von bis zu 100 Millionen Pfund (146 Millionen Euro) überzeugen, der schon einmal gescheiterten Fusion doch noch zuzustimmen. Zuletzt hatte Warner ein neues Gebot über rund 2,1 Milliarden Pfund (3,1 Milliarden Euro) abgegeben, nachdem die Fusionspläne zwischenzeitlich auf Eis gelegt worden waren.

Für den britischen Musikkonzern interessierten sich auch einige Investmentgesellschaften, die Warner mit dem nachgebesserten Angebot nun offenbar ausstechen will. Unter den Interessenten sollen Branchengrößen wie One Equity Partners, Cerberus und Fortress sein. Andere Berichte hatten auch JPMorgan als möglichen Käufer gehandelt. EMI könnte sich für ein niedrigeres Gebot aus der Finanzbranche entscheiden, um den Kartellbehörden aus dem Weg zu gehen.

Die Times wertet die 100-Millionen-Offerte auch als Zeichen der Zuversichtlichkeit Warners, dass eine Fusion von den Kartellbehörden genehmigt wird. Die beiden Musikkonzerne hatten ihre Fusionspläne zunächst eingefroren, nachdem ein EU-Gericht die Fusionsgenehmigung für Sony-BMG kassiert hatte. EMI hatte nach den erneuten Avancen Warners eine Prüfung besonders auf kartellrechtliche Konsequenzen angekündigt und das Angebot bisher nicht angenommen.

Wie die Zeitung unter Berufung auf ungenannte Quellen aus dem Umfeld der EU-Kommission berichtet, habe die Fusion eine gute Chance, genehmigt zu werden. Auch für die Übernahme des BMG-Musikverlags durch Universal sowie die gestoppte Fusion von Sony und BMG wird aus Brüssel grünes Licht erwartet. (vbr)