Warner zeigt "Batman: Arkham Knight" auf neuen Spielkonsolen

Nach dem schwachen "Arkham Origins" sind für "Arkham Knight" wieder die Original-Entwickler von Rocksteady zuständig, um die hochgelobte Batman-Videospielserie zu einem auch technisch gelungenen Abschluss zu führen.

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Von
  • Roland Austinat

Am Rande der Game Developers Conference in San Francisco hat Warner einen Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand von "Batman: Arkham Knight" gegeben. Im vierten Teil soll die Arkham-Serie nach dem schwachen "Arkham Origin" wieder zur Form der beiden ersten Teile "Arkham Asylum" (2009) und "Arkham City" (2011) auflaufen. Für den geplanten Abschluss der Serie ist wieder das britische Entwicklerteam Rocksteady Studios zuständig.

Auf Grundlage der neuen Konsolen-Generation sieht das Spiel nun deutlich detaillierter aus. Das gilt nicht nur für die Mimik der Hauptfiguren Kommissar Gordon oder der Superschurken Harley Quinn oder Two Face, auch die riesige Stadt protzt mit Details, wie man auf den Screenshots eindrucksvoll sehen kann. Sie soll laut Warner fünfmal so groß sein wie Arkham City. Für die alten Konsolen wäre dieser Aufwand zu hoch gewesen. Die PS3 und Xbox 360 bleiben deshalb ebenso außen vor wie Nintendos Modelle.

Batman: Arkham Knight (8 Bilder)

Die Figuren sehen in Arkham Knight so detailliert aus wie in den vorgerenderten Videos der ersten Teile, werden dieses Mal aber in Echtzeit berechnet. (Bild: Warner Interactive)

Zwar kann sich Batman wieder in Hochhausschluchten stürzen und von Sims zu Sims schwingen – um in der riesigen Stadt aber zügig zum Ort des Verbrechens zu gelangen, darf der Spieler nun das Batmobil steuern und die ganze Stadt ohne Ladepausen bereisen. Das neu gestaltete Vehikel erinnert an Batmans Gefährt aus Christopher Nolans Filmtrilogie und hat einige Tricks auf Lager. Ist Batman zu Fuß unterwegs, reicht ein kurzes Funksignal, schon steht der kugelsichere Flitzer mit röhrendem Motor neben ihm. Auf den rasanten Verfolgungsjagden verschießt es Raketen und saust schon mal der Schwerkraft strotzend an der Decke eines Tunnels entlang, wenn sich – wie in der Demoszene – die Strecke in jeder Runde immer weiter zerlegt. So coole Rennen ist man bislang noch in keinem Superhelden-Spiel gefahren. Steuert der dunkle Ritter auf ein Ziel zu, kann er sich per Schleudersitz aus dem Fahrzeug herauskatapultieren.

Die Story bietet indes wenig Neues. Dieses Mal hat die Vogelscheuche alle Bösewichte nach Arkham geholt, um Batman zu vernichten. Hauptgegner ist jedoch der titelgebende Arkham Knight.

Als Grafik-Engine kommt in "Arkham Knight" nicht die neue Unreal Engine 4 sondern eine stark bearbeitete Unreal Engine 3 zum Einsatz. "Wir fügen der Engine lieber eigene Erweiterungen hinzu und beginnen sofort mit dem Spieldesign, statt uns zeitraubend in eine neue Engine einzuarbeiten", begründen die Entwickler ihre Entscheidung. So bauten sie filmreife Kamerafahrten ein, die nicht mehr als vorgerenderte Clips, sondern direkt in der Engine stattfinden und von einer Flugsequenz nahtlos in eine Dialogszene wechseln. Bewegungen der Kleidungsstücke und Superhelden-Umhänge werden eigens mit einer neuen Physik-Engine berechnet.

Natürlich bedeutet dieser erhöhte Aufwand auch mehr Arbeit. 135 Entwickler programmieren seit nunmehr zweieinhalb Jahren in London an "Batman: Arkham Knight". Wegen der langwierigen Umstellung auf die Technik der neuen Konsolengeneration hatte Warner im vergangenen Herbst auch "Arkahm Origins" als Lückenfüller veröffentlicht. Aus ökonomischer Sicht verständlich, der Marke "Batman" hat das Spiel aber sicherlich nicht gut getan. Nun ist es an "Arkham Knight", wieder zur alten Form zurück zu finden. Wenn alles nach Plan läuft, soll der Serien-Abschluss am 14. Oktober 2014 für Windows-PCs, Playstation 4 und Xbox One auf den Markt kommen.

(hag)