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Warnschuss für Microsoft

Wolfgang Stieler

Microsoft muss bei der Umsetzung der Auflagen, die das Gericht dem Softwareriesen im Rahmen der Beilegung des Anti-Trust-Prozesses gemacht hat, noch nachbessern.

Microsoft muss bei der Umsetzung der Auflagen, die das Gericht dem Softwareriesen im Rahmen der Beilegung des Anti-Trust-Prozesses gemacht hat, noch nachbessern. Das ist der Tenor eines Zwischenberichtes [1], den Kartellrechtsexperten des US-Justizministeriums gemeinsam mit Microsoft dem zuständigen US-Gericht vorgelegt haben.

Im Zentrum der Kritik der Kartellwächter steht Microsofts Programm zur Lizenzierung von Netzwerkprotokollen (MCPP [2]). In der von Richterin Colleen Kollar Kotelly abgesegneten außergerichtlichen Einigung [3] war festgelegt worden, dass Microsoft an Entwickler anderer Hersteller die bisher geheim gehaltenen Protokolle für die Kommunikation zwischen Windows-Clients und -Servern lizenzieren muss – und zwar zu "vernünftigen" Preisen und "nicht-diskriminierenden Bedingungen".

Die jetzt von Microsoft ausgeübte Praxis der Lizenzierung [4] sei jedoch möglicherweise nicht dazu geeignet, den Wettbewerb wieder herzustellen. Bisher hätten nur vier Firmen -- EMC, Network Appliance, VeriSign und Starbak Communications -– Protokolle lizenziert, heißt es. Daher seien "möglicherweise weitere Schritte" notwendig, um die Umsetzung der Auflagen im Sinne des Gerichtes zu erzwingen. (wst [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-81599

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.usdoj.gov/atr/cases/f201100/201135.htm
[2] http://members.microsoft.com/consent/Info/default.aspx
[3] https://www.heise.de/news/Kartell-Prozess-Microsoft-und-US-Justizministerum-sind-sich-einig-Update-50921.html
[4] https://www.heise.de/news/Microsoft-rueckt-Kommunikations-Protokolle-raus-58837.html
[5] mailto:wst@technology-review.de