Warnung vor Identitätsdiebstahl: Militär der Philippinen untersagt KI-Apps

Angehörige der Streitkräfte des Inselstaats dürfen keine KI-Apps benutzen, um sich alternative Profilfotos zu generieren. Das Sicherheitsisiko sei zu groß.

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Stiefel und Beine von Soldaten in Tarnkleidung

(Bild: ThalesAntonio/Shutterstock.com)

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Der Verteidigungsminister der Philippinen hat es allen Soldaten und Soldatinnen sowie den restlichen Angehörigen der Streitkräfte untersagt, Anwendungen zu benutzen, die dank KI-Technik persönliche Porträtbilder generieren. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf ein Memo, das seit Tagen kursiert ist und jetzt vom Verteidigungsministerium des Inselstaats im westlichen Pazifik bestätigt wurde. Die harmlos erscheinenden Anwendungen könnten böswillig ausgenutzt werden und der Erschaffung von Fake-Profilen dienen, die zu Identitätsdiebstahl, Social Engineering, Phishing und anderen Angriffsarten führen, zitiert AP Verteidigungsminister Gilberto Teodoro. Einen solchen Fall gebe es bereits.

Ohne dass in dem Bericht eine Anwendung namentlich genannt wurde, dürfte sich das Verbot auf Apps wie Lensa und Remini beziehen. So wie von Teodoro beschrieben, verlangen sie den Upload mehrerer Selbstporträts beziehungsweise Fotos einer Person. Unter Zuhilfenahme eines KI-Bildgenerators wie Stable Diffusion errechnen die Apps dann neue Bilder, die mal mehr und mal weniger gut passen. Vor allem wegen des vorherigen Uploads eigener Bilder gehe das mit "signifikanten Datenschutz- und Sicherheitsrisiken" einher, zitiert AP den Minister. Die Befürchtung ist offenbar, dass diese Originalbilder in die falschen Hände geraten und für verschiedenartige Angriffe missbraucht werden.

Laut Teodoro gibt es bereits erste Berichte über Angriffe, die auf diesem Weg erfolgt sind, Details dazu nennt er aber nicht. Das Militär des Inselstaats hat erst vergangene Woche angekündigt, mit der Einführung eines Cyberkommandos auf die fast täglichen Cyberattacken reagieren zu wollen. Außerdem sollten die Einstellungsvoraussetzungen entschärft werden, um mehr Interessierte anzulocken, hat Reuters berichtet. Das Land streitet seit Jahren mit China um Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer. Erst am Wochenende war es zu einem Vorfall auf hoher See gekommen, woraufhin die philippinische Regierung die Volksrepublik als "Aggressor" bezeichnet hat.

(mho)