Auffällig unauffällig
Prototypen künftiger Serienfahrzeuge fahren schon lange vor ihrer Präsentation in der Straßenerprobung. Die Erlkönige verraten trotz Tarnung schon relativ viel ihrer künftigen Formen, weil man die Autos so realitätsnah wie möglich erproben möchte
- rhi
Detroit, 30. September 2014 – Prototypen künftiger Serienfahrzeuge fahren meist schon anderthalb Jahre vor ihrer Präsentation in der Straßenerprobung. Warum die Erlkönige trotz Tarnung schon relativ viel ihrer künftigen Formen verraten, hat technische Gründe: Man möchte die Autos so realitätsnah wie möglich erproben, und da spielt vor allem die Aerodynamik eine wichtige Rolle. So wie jetzt beim neuen Chevrolet Volt, der Anfang 2015 vorgestellt werden soll.
Tarnkleider vom Maßschneider
Um Tarnung und Realitätsnähe möglichst gut unter einen Hut zu bringen, arbeiten spezialisierte Ingenieure an einem geeigneten Tarnkleid. Einer von ihnen ist Lionel Perkins, seines Zeichens "Camouflage Engineer" bei GM. Bewährt hat sich nach seiner Auskunft die schwarz-weiße Kringel-Beklebung, wie man sie auch bei fast allen Herstellern sehen kann. Sie soll Flächen optisch möglichst gut auflösen, damit Formen nicht gut erkannt werden können. Gerne werden auch Teile ans Auto gebaut, die nicht zum fertigen Fahrzeug gehören und eine andere Linie oder anders geformte Fensterflächen vorgaukeln sollen. Solange sie die Luftströmung um das Auto nicht allzu sehr verfälschen, ist der Phantasie kaum eine Grenze gesetzt. Eine etwas rustikalere Maßnahme ist der Einsatz von Polstervorhängen oder das Aufsetzen ganzer Platten oder Kästen über geheimen Karosserieteilen. Das reicht von Rückspiegeln bis zu ganzen Türen oder Heckklappen.
Auffällig unauffällig (8 Bilder)
Der oberste Tarn-Ingenieur bei General Motors heißt Lionel Perkins, hier aufgenommen am neuen Chevrolet Volt. Gut zu sehen ist die dreidimensional verfremdete Front des Hybridautos.
(imp)