Warum "Horizon Forbidden West" auf dem PC ohne Raytracing erscheint

Der PC-Port von "Horizon Forbidden West" muss ohne verbesserte Raytracing-Beleuchtung auskommen. DafĂĽr gibt es mehrere GrĂĽnde.

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Die Monster leuchten in Forbidden West auch ohne Raytracing schon gut.

(Bild: PlayStation PC LLC)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Ernst

Zwei Jahre nach den Versionen für Playstation 4 und 5 ist in der vergangenen Woche das Action-Adventure "Horizon Forbidden West" auch für Windows-PCs erschienen. Für die Portierung des von Guerilla Games entwickelten Spiels war, wie bei ähnlichen Titeln, Nixxes Software zuständig. Dieses Studio hatte unter anderem auch schon das Spiel "Shadow of the Tomb Raider" auf PCs gebracht. Dieser Titel wurde später auch als eines der ersten Spiele mit Raytracing-Optionen ausgestattet. Dabei wurde jedoch nicht die gesamte Beleuchtung per Strahlenverfolgung erzeugt, sondern nur die Schatten. Bei "Forbidden West" für PCs gibt es dagegen gleich gar kein Raytracing.

Wie die Programmierer Michiel Roza und Jeroen Krebbers nun in einem Interview mit Eurogamer sagten, war das keine vorab gefasste Entscheidung. Man habe darüber nachgedacht, letztlich sei der Aufwand aber zu groß gewesen. Krebbers nennt als Gründe dafür die mehrere Stunden langen Filmszenen, die von der Engine dargestellt werden, und die schiere Größe der Spielwelt von rund 100 Quadratkilometern.

Zudem seien etwa die Bäume darin mit transparenten Texturen gestaltet. Dieses Verfahren ist bei Rastergrafik üblich und erlaubt sehr schnelle Berechnungen, ist aber Gift für Raytracing, weil die Textur viel größer sein kann, als der Spieler sehen kann. Bei der Strahlenverfolgung muss aber neben der Geometrie immer auch die Textur beachtet werden, auch wenn sie transparent ist.

Das könne zu Flimmern führen, weil die Grenzen zwischen Transparenz und anderen, tatsächlich sichtbaren Elementen erst im Laufe der verschiedenen Rechendurchgänge klar werden. Unter diesem Problem litten auch schon die Schatten bei "Shadow of the Tomb Raider". Laut Michiel Roza war schon dafür ein kompletter Rechendurchlauf für die Beleuchtung nötig. Das erklärt nun auch die auf einigen Grafikkarten in etwa halbierte Bildrate, wenn die Schatten auf höchste Qualität eingestellt sind.

Bei anderen Spielen, deren Raytracing erst nach Veröffentlichung durch die eigentlichen Entwicklerstudios aufgebohrt wurde, waren analog dazu auch größere Änderungen nötig. So brachte beispielsweise 2A Games eine "PC Enhanced Edition" von "Metro Exodus" mit erweitertem Raytracing heraus, bei der sichtbar auch etliche Texturen und 3D-Modelle verändert wurden.

Wie Jeroen Krebbers zu "Forbidden West" ergänzt, hätte die Grafik ohnehin schon gut genug ausgesehen. Das Spiel gilt als einer der Vorzeigetitel für die Playstation 5 und wurde von Sony schon mit den ersten Titeln für die damals nur angekündigte Konsole im Juni 2020 vorgeführt. Erschienen ist die PS5 dann im November desselben Jahres, für 2024 wird eine PS5 Pro erwartet, die deutlich verbesserte Raytracingeinheiten besitzen soll.

(nie)