Was Twitter alles über seine Nutzer weiß

Twitter hat seine Datenschutzrichtlinien überarbeitet und neue Einstellungen eingeführt. Mit ihnen kontrollieren Nutzer jetzt genauer, was mit ihren Daten passiert. Sie erhalten außerdem einen "transparenteren Zugriff" auf ihre Informationen.

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Twitter

(Bild: dpa, Arno Burgi)

Lesezeit: 2 Min.

Twitter hat seine Datenschutzrichtlinien aktualisiert, die am 18. Juni 2017 in Kraft treten. Für die Nutzer ergeben sich einige Neuerungen, darunter mehr Optionen im Bereich "Individualisierung und Daten". Dort lässt sich nun genauer festlegen, wie Twitter "Inhalte personalisiert und bestimmte Daten erfasst und teilt". Die Nutzer entscheiden etwa, ob sie personalisierte Werbeanzeigen sehen möchten oder nicht. Ganz abschalten lässt sich die Werbung freilich weiterhin nicht.

Mehr Transparenz und Kontrolle: Twitter bietet seinen Nutzern nun detaillierte Einstellungen zur Datenerfassung und -verarbeitung.

Twitter arbeitet mit Werbepartnern zusammen, um "interessante Werbeinhalte" auszuliefern. Um individuell passende Werbung anzuzeigen, wertet Twitter etwa die installierten Apps auf Mobilgeräten aus. Bei der "geräteübergreifenden Personalisierung" versucht Twitter außerdem, alle Geräte eines Nutzer zu identifizieren und zu verknüpfen. Per Häkchen lässt sich das abstellen, dann "vergisst Twitter, dass du andere Geräte genutzt hast." Auch die Auswertung des Standorts lässt sich in den Optionen abschalten. Wer möglichst wenig über sich preisgeben möchte und kein Interesse an maßgeschneiderter Werbung hat, klickt in den Einstellungen einfach auf "Alle deaktivieren".

In einigen Ländern wertet Twitter zudem die besuchten Webseiten aus, die einen Twitter-Dienst wie den Tweet-Button integriert haben. Nach "maximal 30 Tagen" werden die Web-Aktivitäten gelöscht oder "verschleiert". In Deutschland und der gesamten EU speichert und verwendet Twitter die Webseitenbesuche aber nicht. Was der Dienst sonst über seine Nutzer weiß und gespeichert hat, ist im Bereich "Deine Twitter Daten" aufgeführt. Wenn sich der Nutzer kein bisschen für "Comedy" interessiert, ist das Themenfeld mit einem Klick entfernt.

In den Optionen lässt sich auch die Datenweitergabe an Dritte deaktivieren. Ist die Einstellung aktiv, "kann Twitter bestimmte private Daten [...] über ausgewählte Partnerschaften teilen." Davon ausgenommen seien in jedem Fall der Name, die Mail-Adresse sowie die Telefonnummer des Nutzers. Die Einstellungen ersetzen die Browser-Option "Do Not Track", die Twitter fortan nicht mehr unterstützt. Browser bieten die Einstellung, um etwa Werbedienstleistern zu signalisieren, den Nutzer bitte nicht zu tracken. Viele Werbedienste ignorieren die Einstellung jedoch.

Twitter gab außerdem bekannt, am Datenschutzabkommen zwischen der Schweiz und den USA, dem Swiss-US Privacy Shield, teilzunehmen. Außerdem will Twitter die Selbstbestimmungsrichtlinien der Digital Advertising Alliance für verhaltensbasierte Onlinewerbung einhalten. (dbe)