Wasserstoffkernnetz soll 9700 Kilometer umfassen

Die Gas-Fernleitungsnetzbetreiber haben zusammen mit Wirtschaftsminister Robert Habeck den überarbeiteten Plan für ein Wasserstoff-Kernnetz vorgelegt.

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(Bild: terranets bw GmbH)

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Für die wichtigsten Verbindungen eines künftigen deutschen Wasserstoffnetzes plant Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit 9700 Kilometern an Leitungen zwischen Industrie, Speichern und Kraftwerken. Zur Vorstellung der Pläne für das Wasserstoffkernnetz sagte er, Wasserstoff ist ein wichtiger Hoffnungsträger der Energiewende. Er solle künftig helfen, den Ausstoß an Treibhausgasen unter anderem in der Industrie zu drücken.

Plan fürs Wasserstoff-Kernnetz

(Bild: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, FNB Gas e.V.)

Habeck verglich die Leitungen im Wasserstoffkernnetz mit Bundesautobahnen. Es soll bis 2032 entstehen. In einem weiteren Schritt müssten dann weitere Verbindungen in die Fläche geplant werden, die Landes-, Bundes- oder Kreisstraßen entsprächen. Das Netz soll zunächst überdimensioniert geplant werden, mit einer Ausspeisungskapazität von 270 TWh. Für das Jahr 2030 werde derzeit mit einem Bedarf von 95 bis 130 TWh gerechnet. "Das heißt, wir planen für die Zukunft."

Auf die Dauer geht Habeck davon aus, dass Deutschland 30 bis 50 Prozent seines Bedarfs an Wasserstoff selbst produzieren werde, der Rest müsse dann importiert werden. Das solle über Pipelines geschehen oder in Form von Ammoniak mit dem Schiff. Habeck betonte, dass Deutschland damit unabhängiger von Importen werde, als dies derzeit bei Öl, Gas und Steinkohle der Fall sei, wo fast 100 Prozent eingeführt würden.

Der Vorstandsvorsitzende der in der FNB Gas organisierten Fernleitungsnetzbetreiber, Thomas Gößmann, bezifferte die Investitionskosten für das Kernnetz auf 19,8 Milliarden Euro. Diese Summe solle die Privatwirtschaft aufbringen. Einen ersten Planungsentwurf hatte FNB Gas im Juli dieses Jahres vorgelegt. Seinerzeit war noch von einem 11.200 Kilometer langen Wasserstoff-Kernnetz die Rede, inzwischen haben die Fernleitungsnetzbetreiber den Plan optimiert, wie sie mitteilen.

Die gesetzlichen Voraussetzungen für das Wasserstoff-Kernnetz hat der Bundestag Ende vergangener Woche geschaffen, indem er einen Gesetzentwurf der Bundesregierung "zur Anpassung des Energiewirtschaftsrechts an unionsrechtliche Vorgaben" annahm. Der Bundesrat schrieb dazu in einer Stellungnahme, der Aufbau eines bundesweiten Wasserstoffnetzes sei von strategischer Bedeutung und eine der entscheidenden Voraussetzungen für eine erfolgreiche Dekarbonisierung der Industrie und der Energiewirtschaft in Deutschland. Über den Plan will am Mittwoch das Bundeskabinett entscheiden.

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(anw)