Web Summit: Unbabel führt Kommunikations-System für ALS-Patienten vor
Projekt Halo soll Patienten, die am Locked-In-Syndrom leiden, eine schnellere Kommunikation mit ihrer Umwelt ermöglichen.
(Bild: Hartmut Gieselmann)
Das portugiesische Startup-Unternehmen Unbabel hat auf dem Web Summit sein neues Kommunikationssystem vorgestellt, das Patienten mit dem Locked-In-Syndrom (ALS) die Kommunikation mit ihrer Umwelt erleichtern soll. Der bekannteste ALS-Patient, Stephen Hawking, war zu seiner Zeit nur in der Lage, mit zwei Wörtern pro Minute zu kommunizieren. Projekt Halo soll laut Unbabel-Chef Vasco Pedro bis zu 15 Wörter pro Minute ermöglichen.
Pedro führte das System live auf der Bühne vor. Dabei schickte ein Mitarbeiter Textnachrichten, die Vasco angeblich mit seinem neuen Interface schriftlich beantwortete, während er auf der Bühne stand. Das Interface besteht aus einem Armband, das biometrische Reize empfängt und mithilfe von KI in Sprache übersetzt. Für ALS-Patienten soll es auch ein Sensor-Kopfband geben.
(Bild: Hartmut Gieselmann)
Ein realer ALS-Patient habe in einem Test mit dem Kopfband mit seiner Frau kommuniziert. Dabei habe eine KI-Stimme, die die Stimmlage des Patienten imitierte, den Text in Sprache übersetzt, sodass er sagen konnte, was er gerne zu Mittag essen möchte. Dazu sei eine KI mit den Vorlieben des Patienten trainiert worden. Pedros vage und kurze Beschreibung legt nahe, dass die Patienten nicht jedes Wort einzeln formulieren, sondern eine KI biometrische Regungen interpretiert und vollständige Sätze formuliert. Details zur technischen Umsetzung nannte Pedro aber nicht. Unklar bleibt, welche Signale die Arm- und Kopfsensoren empfangen und ob und wie die Patienten trainieren müssen.
(hag)
