Web-VerschlĂĽsselung: DigiCert muss wegen eines Bugs TLS-Zertifikate widerrufen
Admins, die DigiCert-Zertifikate einsetzen, müssen unter bestimmten Umständen handeln und Zertifikate ersetzen.
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(Bild: Jackie Niam/Shutterstock.com)
Weil die Zertifizierungstelle (CA) fĂĽr TLS-Zertifikate DigiCert einen Fehler bei der Validierung von Zertifikaten gemacht hat, mĂĽssen sie bestimmten Zertifikaten die GĂĽltigkeit entziehen. Betroffene Web-Admins mĂĽssen diese neu erstellen.
TLS-Zertifikate verschlĂĽsseln Verbindungen im Internet und sollen sicherstellen, dass Kriminelle etwa keine Bankdaten abfangen. Um ein Zertifikat auf einer Website zu verankern, muss der Betreiber der Seite beweisen, dass es seine Website ist. Das klappt beispielsweise ĂĽber Domain Control Verification (DCV). Eine Methode dafĂĽr ist, dass der Antragsteller einen Zufallswert im DNS-CNAME-Eintrag hinzufĂĽgt. Das prĂĽft DigiCert dann mit einer DNS-Abfrage.
Bug bei der Validierung
Wie das im Detail abläuft, legt das CA/Browser Forum (CABF) fest. Im Fall von CNAME muss dem Zufalllswert ein Unterstrich vorausgehen, damit es nicht zu einer Kollision mit einem tatsächlichen Domiannamen kommt. Das ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber trotzdem eine Vorgabe.
DigiCert gibt in einer Stellungnahme an, dass sich bei einer Umstellung im August 2019 ein Fehler eingeschlichen hat und kein Unterstrich erzeugt wird. Darauf stieĂź die CA eigenen Angaben zufolge erst kĂĽrzlich im Zuge eines Supportfalls. Eine korrekte CNAME-Validierung fĂĽr die Domain foo.example.com sieht so aus:
_randomValue.foo.example.com CNAME dcv.digicert.com
DigiCert gibt an, den Fehler mittlerweile korrigiert zu haben. DafĂĽr haben sie unter anderem ihre Zufallszahlengeneratoren ĂĽberprĂĽft. Ihnen zufolge sind 0,4 Prozent der ĂĽber diese Methode validierten Zertifikate von dem Fehler betroffen. Wenn Web-Admins sich in ihrem CertCentral-Account einloggen, werden sie auf widerrufene Zertifikate hingewiesen und mĂĽssen diese neu ausstellen.
Mittlerweile ist bekannt, dass 6807 Kunden betroffen sind, die innerhalb von 24 Stunden 83.267 Zertifikate neu ausstellen müssen. In einem aktuellen Statement führt DigiCert aus, dass von der Problematik betroffene Betreiber von kritischen Infrastrukturen diesen Prozess aufschieben können, damit es nicht zu Problemen im Betrieb kommt.
(des)